24.08.2013 Aufrufe

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Diskussionsfragen<br />

1. Wie würden Sie beschreiben, was Herrn<br />

Selmouni widerfahren ist? Welche Gefühle<br />

und Gedanken hat diese Geschichte in Ihnen<br />

wachgerufen?<br />

2. Was, denken Sie, kann getan werden, um<br />

ähnlichen Vorfällen vorzubeugen? Kennen<br />

Sie bereits bestehende Schutzmechanismen<br />

auf lokaler, regionaler oder internationaler<br />

Ebene?<br />

WAS MAN WISSEN MUSS<br />

1. Eine Welt ohne Folter<br />

Am Beginn des 21. Jahrhundert ist eine Welt<br />

frei von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender<br />

Behandlung noch immer eine<br />

unerfüllte Sehnsucht. Menschenrechtsorganisationen<br />

und Medien berichten vermehrt von<br />

Folterfällen und Misshandlungen und versuchen,<br />

das Bewusstsein für die anerkannten<br />

Standards und deren unterschiedlichen Einhaltung<br />

durch die Staaten zu schärfen.<br />

Schwere Formen von grober Misshandlung<br />

werden oft nur mit Gesellschaften und Staaten,<br />

in denen Menschenrechtsverletzungen<br />

an der Tagesordnung stehen, in Verbindung<br />

gebracht. Tatsächlich kommt Folter in zwei<br />

Dritteln aller Länder der Welt vor. Folter ist<br />

nicht nur, wie verbreitet angenommen wird,<br />

ein Phänomen armer und „unzivilisierter“<br />

Gesellschaften, sondern passiert auch in hoch<br />

industrialisierten und entwickelten Ländern.<br />

obwohl Folter oder andere Formen grober<br />

Misshandlung weltweit existieren, unterscheiden<br />

sie sich doch in der Art und Weise, in der<br />

sie begangen werden, wie auch im Ausmaß<br />

und der Häufigkeit, mit der sie auftreten.<br />

Das Verbot der Folter ist ein absolutes, es<br />

VERBoT DER FoLTER<br />

3. Wie kann die Gesellschaft Ihrer Meinung<br />

nach opfer wie Herrn Selmouni unterstützen<br />

und ihnen beistehen?<br />

4. Hätten Sie eine andere Meinung, wenn<br />

Sie wüssten, dass Herr Selmouni ein<br />

Drogendealer ist? Warum?<br />

gilt uneingeschränkt und wurde in vielen internationalen<br />

wie auch regionalen Verträgen<br />

festgehalten. Es gehört zu den unveräußerlichen<br />

Menschenrechten, was bedeutet, dass<br />

es unter allen Umständen Gültigkeit hat, beachtet<br />

werden muss und dem Staat keinerlei<br />

Außerkraftsetzung erlaubt ist. Folter und grobe<br />

Misshandlung sind darüber hinaus gemäß<br />

internationalem Gewohnheitsrecht verboten;<br />

das Folterverbot gilt daher auch für Staaten,<br />

die keine Menschenrechtsverträge unterzeichnet<br />

haben. Dennoch und trotz dieses Verbotes<br />

werden sowohl Folter als auch unmenschliche<br />

und erniedrigende Behandlung nach wie<br />

vor wiederholt praktiziert: vielleicht gerade in<br />

diesem Moment an Menschen, die ihrer Freiheit<br />

beraubt wurden, an Menschen, die einer<br />

anderen ethnischen, sozialen und kulturellen<br />

Gruppe angehören, an jungen und alten Menschen,<br />

an Frauen und Männern. Niemand ist<br />

vor Folter geschützt, jeder Mensch kann opfer<br />

von Folter werden – jederzeit!<br />

Über einen langen Zeitraum hinweg wurden<br />

Folter und unmenschliche und erniedrigende<br />

Behandlung ausschließlich als Charakteristika<br />

von Sklaverei und Krieg wahrgenommen,<br />

während ihr Vorkommen in Zeiten des Frie-<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!