MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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MEINUNGSÄUSSERUNGS- UND MEDIENFREIHEIT MEINUNGS- ÄUSSERUNGS- UND MEDIENFREIHEIT BESTANDTEILE DES RECHTS ERLAUBTE UND UNZULÄSSIGE EINSCHRÄNKUNGEN VERBoT DER BEFÜRWoRTUNG VoN HASS UND GEWALT BEDEUTUNG FÜR DEMoKRATIE UND GESELLSCHAFT <strong>MENSCHENRECHTE</strong> IN DER INFoRMATIoNSGESELLSCHAFT „Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“ Art. 19, Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. 1948. 343
344 MEINUNGSÄUSSERUNGS- UND MEDIENFREIHEIT GESCHICHTEN ZUR ILLUSTRATIoN Sri Lanka: Dr. Manorani Saravanamuttu war die Mutter von Richard de Zoysa, einem Journalisten, der 1990 in Sri Lanka entführt und getötet wurde. Dr. Saravanamuttu ging in die Öffentlichkeit, um die Wahrheit über den Mord an ihrem Sohn ans Licht zu bringen. Sie stellte den Behörden Informationen zur Verfügung, um eine Untersuchung des Verbrechens zu erwirken. Aber alles, was sie daraufhin erhielt, war ein Brief der Behörden mit dem Inhalt: „Beklagen Sie den Tod Ihres Sohnes. Als Mutter ist das Ihre Pflicht. Andere Schritte werden zu Ihrem Tod führen, wenn Sie es am wenigsten erwarten. Nur das Schweigen wird Sie schützen.“ Quelle: Jan Bauer. 1996. Only Silence will protect You, Women. Freedom of Expression and the Language of Human Rights. Montreal: International Centre for Human Rights and Democratic Development. Belgrad: Am 6. September 2005 wurde der für aktuelle Fragen verantwortliche Journalist von Radio OK, Saša Stojkovic, von zwei Mitgliedern der serbischen Radikalen Partei im Gemeinderat von Vranje beschimpft und mit physischer Gewaltanwendung bedroht. Darauf folgte, nur Tage später, ein Telefonanruf vom Vorsitzenden des Gemeinderates, Nenad Stošic, der Stojkovic mit dem Einsperren bedrohte. All dies wegen einer Meinungsumfrage, deren Ergebnisse noch gar nicht gesendet worden waren, von denen Stošic jedoch annahm, dass sie in böswilliger Absicht erfolgte. Die Vereinigung der Unabhängigen Elektronischen Medien (ANEM) ruft die zuständigen Behörden, insbesondere das Innenministerium sowie das Ministerium für Kultur und Information auf, die Journalisten und den verantwortlichen Redakteur von Radio OK zu schützen. Quelle: http://cm.greekhelsinki.gr/index.php? cid=1161&sec=194 Kroatien: Entsprechend einer SEEMO vorliegenden Information vom 6. Dezember 2005 hat der Herausgeber der kroatischen Wochenzeitung Feral Tribune, Drago Hedl, eine briefliche Todesdrohung erhalten. Hedl gab an, dass der Anlass für die Todesdrohung an ihn und seine Quelle eine Artikelserie über die Folterungen und Ermordungen von serbischen ZivilistInnen in Osijek im Jahr 1991 sei, die er in Feral Tribune veröffentlich hatte. Das war nicht das erste Mal, dass Hedl eine Todesdrohung erhalten hat. Quelle: http://www.seemo.org/content/view / 64/66 Diskussionsfragen 1. Wer hat in diesen Berichten welche Menschenrechte verletzt? 2. Welche Gründe könnten Einschränkungen des Rechts auf Meinungs- und Medienfreiheit rechtfertigen? 3. Was sollte getan werden, um diese Freiheiten besser zu schützen? 4. Was können opfer dieser Menschenrechtsverletzungen tun? 5. Welche Verpflichtungen haben verantwortungsbewusste JournalistInnen?
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