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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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322 ARBEIT<br />

phischen und religiösen Sichtweise heraus<br />

die Position der ArbeiterInnen als<br />

Subjekte und nicht als objekte bekräftigte.<br />

Weltweit wurde, sowohl von der IAo als<br />

auch von Seiten der Vereinten Nationen,<br />

viel für die Verbesserung des Schicksals<br />

von ArbeitnehmerInnen getan. Dennoch<br />

sind heute, im Lichte der globalisierten<br />

Wirtschaft, neue Herausforderungen und<br />

neue Unsicherheiten aufgetaucht, die<br />

neue und komplexere Lösungsansätze<br />

verlangen.<br />

2. Definition und Beschreibung<br />

des Themas<br />

Die Beispiele von Menschenrechtsverletzungen<br />

im Zusammenhang mit Arbeit reichen<br />

von Kinderarbeit in Kohlebergwerken über<br />

inhaftierte GewerkschafterInnen bis zu moderner<br />

Sklaverei wie beispielsweise Schuldarbeit,<br />

Frauenhandel und kommerzielle<br />

sexuelle Ausbeutung von Kindern. Der Menschenrechtsschutz<br />

beschäftigt sich aber auch<br />

mit schlechten Arbeitsbedingungen wie ungesunden<br />

und gefährlichen Arbeitsumfeldern<br />

oder ausbeuterischen Arbeitszeiten. Auch der<br />

„Anständige Arbeit ist heutzu tage<br />

ein globaler Anspruch, der die<br />

Führungskräfte in Politik und<br />

Wirtschaft fordert. Ein Großteil unserer<br />

gemeinsamen Zukunft hängt<br />

davon ab, wie man dieser Herausforderung<br />

begegnet.“ (Übersetzung)<br />

IAO. 1999.<br />

Schutz von besonders verletzlichen Gruppen<br />

in der Arbeitswelt, wie zum Beispiel Frauen<br />

und ArbeitsmigrantInnen, ist ein Menschenrechtsthema.<br />

Letztendlich muss aber auch<br />

der Zusammenhang zwischen menschlicher<br />

Würde, Menschlicher Sicherheit und fairen<br />

Arbeitsbedingungen diskutiert werden.<br />

Im Folgenden werden die beiden großen internationalen<br />

Mechanismen für den Schutz des Rechts<br />

auf Arbeit sowie der Arbeitsrechte vorgestellt:<br />

das System der IAo und jenes der „Internationalen<br />

Charta der Menschenrechte“ (Menschenrechtserklärung,<br />

Zivil- und Sozialpakt).<br />

Internationale Arbeitsgesetzgebung<br />

Die Internationale Arbeitsorganisation (IAo)<br />

wurde 1919 aufgrund der immer größer werdenden<br />

Besorgnis um Sozialreformen nach<br />

dem Ersten Weltkrieg gegründet. Grundlage<br />

der IAo ist die Überzeugung, dass Armut eine<br />

Gefahr sowohl für das Wohlbefinden der Einzelperson<br />

als auch für die weltweite Sicherheit<br />

darstellt. Die IAo zielt darauf ab, die Arbeitsbedingungen<br />

für alle arbeitenden Menschen<br />

weltweit ohne Diskriminierung aufgrund von<br />

„Rasse“, Geschlecht oder sozialer Herkunft<br />

zu verbessern. 1947 wurde die IAo zur Sonderorganisation<br />

der Vereinten Nationen. 1969<br />

bekam sie für ihre Arbeit den Friedensnobelpreis.<br />

Unter den Sonderorganisationen der Vereinten<br />

Nationen nimmt die IAo aufgrund ihrer dreigeteilten<br />

Struktur eine Sonderstellung ein,<br />

da die Entscheidungen, die von ihren organen<br />

getroffen werden, die Ansichten der ArbeitgeberInnen,<br />

der ArbeitnehmerInnen und auch<br />

der Regierungen widerspiegeln.<br />

Die IAo<br />

• formuliert Empfehlungen an die Politik, um<br />

Menschenrechte zu fördern, Arbeits- und<br />

Lebensbedingungen zu verbessern und Anstellungsmöglichkeiten<br />

zu erhöhen;<br />

• etabliert internationale Standards (Konven-

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