MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

Indirekte Diskriminierung: beinhaltet Praktiken
oder Politiken, die neutral oder fair scheinen,
sich aber auf Personen einer bestimmten
„Rasse“, Nationalität oder ethnischen Zugehörigkeit
überproportional nachteilig auswirken.
Dies kann auftreten, selbst wenn keine Intention
zur Benachteiligung besteht.
Individueller Rassismus: Form der rassistischen
Diskriminierung aufgrund bewusster
persönlicher Vorurteile von Individuen.
Internally Displaced Persons (Intern Vertriebene
oder Binnenflüchtlinge, IDPs): Personen,
die im eigenen Land gewaltsam aus
ihrer angestammten und rechtmäßigen Heimat
vertrieben worden sind.
Internationale Gemeinschaft: Gemeinschaft
von Staaten, deren Beziehungen auf dem Prinzip
der souveränen Gleichheit basieren.
Internationaler Strafgerichtshof (IStGH): Die
Konflikte in Ruanda und Ex-Jugoslawien waren
für die Vereinten Nationen Anlass, zwei
Ad-hoc-Tribunale einzurichten. Die mutmaßlichen
UrheberInnen der schwersten Verstöße
gegen das humanitäre Völkerrecht sollten verfolgt
werden. Am 17. Juli 1998 verabschiedete
die internationale Gemeinschaft das Römische
Statut zum Internationalen Strafgerichtshof,
um eine vergleichbare, aber ständige und allgemein
zuständige Institution zu schaffen.
Der Internationale Strafgerichtshof hat seinen
Sitz in Den Haag. Er ist zuständig für Völkermord,
Verbrechen gegen die Menschlichkeit,
Kriegsverbrechen sowie das Verbrechen der
Aggression – allerdings nicht rückwirkend.
Der Internationale Gerichtshof arbeitet komplementär
zur nationalen Justiz, er kann nur
eingreifen, wenn der zuständige Staat die Strafverfolgung
nicht angemessen vornehmen will
oder kann.
ZUSÄTZLICHE MATERIALIEN
Internierte/r: eine Zivilperson oder ein/e
KombattantIn, die/der nicht eines Verbrechens
beschuldigt wird und dennoch aus präventiven
Gründen während eines bewaffneten
Konfliktes inhaftiert ist.
Interreligiöser Dialog: Versuch, den Dialog,
die Kooperation und das Verständnis zwischen
Angehörigen verschiedener Religionen
zu initiieren.
Intoleranz: Unduldsamkeit gegenüber einer
anderen Meinung, Haltung, Weltanschauung
oder Person(engruppe).
Islamophobie: Angst vor und ablehnende
Haltung gegenüber dem Islam und dessen
AnhängerInnen.
Ius ad bellum, ius in bello: Das humanitäre
Völkerrecht umfasst in einem weiten Sinne
sowohl das ius ad bellum als auch das ius
in bello. Das ius ad bellum betrifft das Recht
der Kriegsführung oder der allgemeinen Gewaltanwendung.
Das ius in bello regelt das
Verhalten der Kriegsführenden während eines
bewaffneten Konflikts und umfasst auch die
Rechte und Pflichten der neutralen Staaten.
Kind: Die UNo-Konvention von 1989 über
die Rechte des Kindes definiert als Kind jeden
„Menschen, der das achtzehnte Lebensjahr
noch nicht vollendet hat, soweit die Volljährigkeit
nach dem auf das Kind anzuwendende
Recht nicht früher eintritt“.
Kinderarbeit: Kinderarbeit ist Arbeit, die Kinder
ihrer Kindheit, ihres Potentials und ihrer
Würde beraubt und ihre physische und psychische
Entwicklung beeinträchtigt. Die Kinderrechtskonvention
aus dem Jahr 1989 hält fest:
„Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des
Kindes an, vor wirtschaftlicher Ausbeutung
455