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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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eraubt die wachsende Kommerzialisierung<br />

der Bildung und der Gesundheitsfürsorge die<br />

Kinder in vielen Ländern ihrer verfassungsgesetzlich<br />

gewährleisteten Rechte.<br />

Rechte des Kindes<br />

Warum bleibt Armut bestehen?<br />

Regierungen im Norden, welche die Weltwirtschaft<br />

kontrollieren, begnügen sich damit,<br />

Handels- und Finanzstrukturen zu tolerieren<br />

und beizubehalten, die den Reichtum in den<br />

Industriestaaten konzentrieren und die ärmsten<br />

Länder und Völker vom globalen Reichtum<br />

ausschließen. Dies führt zu einer ungerechten<br />

Verteilung zwischen Nord und Süd. Interessanterweise<br />

gibt es sowohl in den Industrieländern<br />

als auch in den Entwicklungsländern<br />

eine größer werdende Lücke zwischen reich<br />

und arm.<br />

Die Strukturanpassungsprogramme (SAPs)<br />

der Weltbank und die Stabilisierungspakete<br />

des Internationalen Währungsfonds versprachen<br />

die Schaffung von erweiterten Möglichkeiten<br />

in den Bereichen von Beschäftigung,<br />

Einkommen, Wohlstand und wirtschaftlicher<br />

Entwicklung durch die Integration der nationalen<br />

Wirtschaftsordnungen in ein globales<br />

System. SAPs, die versuchen, Armut durch<br />

steuerliche Disziplin auszurotten, ohne die<br />

Ungleichheiten in den Verteilungssystemen zu<br />

bedenken, können Armut verstärken, da die<br />

Länder mehr Geld darauf verwenden, Schulden<br />

zu bezahlen und den Geldaufwand für<br />

grundlegende Leistungen für Gesundheit, Bildung<br />

und Unterkunft vernachlässigen.<br />

Good Practices – Strategiepapiere<br />

zur Verringerung der Armut<br />

Die neoliberale Globalisierung betont die<br />

exportorientierte Produktion und ignoriert<br />

die Grundrechte von Menschen, ihre eigenen<br />

Bedürfnisse zu befriedigen und ein Leben in<br />

Würde zu führen. Die Zurücknahme der staat-<br />

FREIHEIT VoN ARMUT<br />

lichen Verantwortung in den Bereichen von<br />

Gesundheitsfürsorge, Bildung, Nahrung und<br />

Unterkunft und das Fehlen von Sicherheitsnetzen<br />

setzen die Armen unter Druck, und<br />

auch Inflation, Rückgang bei der Beschäftigung<br />

und Erosion der Reallöhne durch die Liberalisierung<br />

und die Privatisierung betreffen<br />

vor allem die Armen.<br />

Der UNDP-Report über die Menschliche Entwicklung<br />

2002 weist auf das starke wirtschaftliche<br />

Wachstum in den ohnehin schon reichen<br />

westeuropäischen Ländern, den USA und ozeanien<br />

hin, in Verbindung mit dem langsamen<br />

Wachstum am Indischen Subkontinent und<br />

dem gleichbleibend langsamen Wachstum in<br />

Afrika. Dies trägt zum Wachstum globaler<br />

Ungerechtigkeit in der zweiten Hälfte des 20.<br />

Jahrhunderts bei. Sogar in den Ländern der<br />

oECD (organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit<br />

und Entwicklung) machten die<br />

Reichsten die Gewinne: die Einkommen im<br />

Spitzensegment (1% der Familien) wuchsen<br />

um 140%, was dem dreifachen Durchschnitt<br />

entspricht und zu einem dramatischen Anstieg<br />

der Einkommensungerechtigkeit und zur<br />

Entstehung der „neuen Armen“ führt.<br />

• Die reichsten 5% der Weltbevölkerung erzielen<br />

Einkommen, die 114-mal höher sind<br />

als die der ärmsten 5%.<br />

• Das Einkommen der reichsten 25 Millionen<br />

AmerikanerInnen ist gleich hoch wie das<br />

von beinahe zwei Milliarden der Ärmsten<br />

weltweit.<br />

Heute lebt ein Viertel der Weltbevölkerung in<br />

tiefer Armut und an den Rand der Gesellschaft<br />

gedrängt. Gemäß dem Report über die Menschliche<br />

Entwicklung von 2002 müssen etwa 1,2<br />

Milliarden Menschen mit ca. 1 US-Dollar pro<br />

Tag überleben. Dazu hält der Report über die<br />

Menschliche Entwicklung von 2005 fest, dass<br />

diese Bemessungsmethode nicht mehr volle<br />

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