24.08.2013 Aufrufe

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

11 8 FREIHEIT VoN ARMUT<br />

Handout: Absolute Armut –<br />

Relative Armut<br />

Absolute Armut<br />

Der Begriff der absoluten Armut wurde<br />

von Robert Strange McNamara, dem<br />

ehemaligen Präsidenten der Weltbank,<br />

eingeführt. Er definierte dabei „absolute<br />

Armut“ wie folgt:<br />

„Armut auf absolutem Niveau ist Leben<br />

am äußersten Rand der Existenz.<br />

Die absolut Armen sind Menschen, die<br />

unter schlimmen Entbehrungen und in<br />

einem Zustand von Verwahrlosung und<br />

Entwürdigung ums Überleben kämpfen,<br />

der unsere durch intellektuelle Phantasie<br />

und privilegierte Verhältnisse geprägte<br />

Vorstellungskraft übersteigt.“<br />

So sieht die Weltbank Menschen, die weniger<br />

als 1 US-Dollar pro Tag zur Verfügung<br />

haben, als „absolut arm“ an. Mit<br />

dieser geringen Summe können nicht<br />

einmal mehr die existentiellsten Dinge<br />

zum Überleben geleistet werden, so dass<br />

der Hunger(-tod) das Leben jener Personen<br />

unmittelbar begleitet oder bedroht.<br />

Weitere Indikatoren absoluter Armut<br />

nach der International Development<br />

Association (IDA):<br />

Pro-Kopf-Einkommen (PKE) < 150 US<br />

$/Jahr<br />

Kalorienverbrauch je nach Land<br />

< 2.160 - 2.670/Tag<br />

Durchschnittliche Lebenserwartung<br />

< 55 Jahren<br />

Kindersterblichkeit > 33/1.000<br />

Geburtenrate > 25/1.000<br />

Absolute Armut kommt vor allem in<br />

Entwicklungsländern vor, aber auch in<br />

Industrienationen gibt es immer wieder<br />

vereinzelt Menschen, die durch das soziale<br />

Netz fallen.<br />

Relative Armut<br />

Im Gegensatz zur absoluten Armut stellt<br />

der Begriff der relativen Armut die Armut<br />

in den Vergleich zum jeweiligen<br />

staatlichen, sozialen und kulturellen<br />

Umfeld eines Menschen. Die WHo definiert<br />

für die oECD-Länder diejenigen<br />

Personen als relativ arm, die monatlich<br />

weniger als die Hälfte des Durchschnittseinkommens<br />

ihres jeweiligen Heimatlandes<br />

zur Verfügung haben. Relative Armut<br />

bedeutet meist aber nicht nur beengte<br />

und mangelhaft geheizte Wohnverhältnisse,<br />

schlechte Ernährung und der Verzicht<br />

auf jegliche Konsumgüter, sondern<br />

darüber hinaus auch eine soziale und<br />

kulturelle Verarmung, da die Teilhabe<br />

an bestimmten sozialen Aktivitäten als<br />

Folge des finanziellen Mangels erschwert<br />

ist, beispielsweise Theater- oder Kinobesuch,<br />

Klassenfahrten.<br />

Quelle: Beisenherz, Heinz Gerhard.<br />

2002. Kinderarmut in der Wohlfahrtsgesellschaft.<br />

Wiesbaden: Leske + Budrich.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!