24.08.2013 Aufrufe

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

von 2005 hat mittlerweile 33 Mitgliedsstaaten<br />

(Stand: 1. oktober 2008).<br />

Um zu überprüfen, ob Ihr Staat Mitglied ist,<br />

kontaktieren Sie das IKRK oder besuchen Sie<br />

die Homepage des IKRK unter http://www.<br />

icrc.org (auf Englisch, Französisch, Spanisch<br />

oder Arabisch).<br />

3. Interkulturelle Perspektiven<br />

und strittige Themen<br />

Die Bedeutung kulturellen Bewusstseins<br />

Die Bemühungen, die Brutalität des Krieges<br />

zu beschränken, sind universell. Im Laufe<br />

der Geschichte haben viele Kulturen versucht,<br />

Gewalt zu unterdrücken, um unnötiges Leid<br />

zu vermindern und Zerstörung zu beschränken.<br />

Auch wenn die ersten Genfer und Haager<br />

Übereinkommen am Anfang nicht universell<br />

waren, da sie von Rechtsgelehrten und Diplomaten<br />

aus dem europäischen, christlichen<br />

Kulturkreis entworfen und angenommen<br />

wurden, so sind die dahinter liegenden Wer-<br />

Menschlichkeit<br />

„Durch die Erhaltung einer Sphäre<br />

von Menschlichkeit im Herzen<br />

eines bewaffneten Konflikts hält<br />

humanitäres Völkerrecht den<br />

Weg Richtung Versöhnung frei<br />

und trägt nicht nur zum Frieden<br />

zwischen den Kriegsparteien, sondern<br />

auch zur Harmonie<br />

zwischen den Völkern bei.“<br />

Inter-Parlamentarische Union.<br />

90. Konferenz. 1993.<br />

<strong>MENSCHENRECHTE</strong> IN BEWAFFNETEN KoNFLIKTEN<br />

te universell. Diese universale Dimension des<br />

humanitären Völkerrechts darf niemals unterschätzt<br />

oder gar vergessen werden: Der Respekt<br />

und die Umsetzung dieser Regeln hängen<br />

tatsächlich von der Errichtung einer deutlichen<br />

Verbindung zwischen den anwendbaren<br />

Verträgen und den lokalen Traditionen oder<br />

Gewohnheiten ab.<br />

Widersprüchliche Ansichten zur<br />

Anwendbarkeit von<br />

humanitärem Völkerrecht<br />

Während die Prinzipien des humanitären Völkerrechts<br />

quasi-universelle Anerkennung genießen,<br />

können aufgrund unterschiedlicher<br />

Ansichten, wann Gewalt zu einem bewaffneten<br />

Konflikt wird, bei der Umsetzung Probleme<br />

auftauchen. Die Qualifizierung eines<br />

Konfliktes als bewaffneter Konflikt ist eine<br />

grundlegende Voraussetzung für die Anwendbarkeit<br />

des humanitären Völkerrechts. Wenn<br />

Staaten mit Gewalt innerhalb des eigenen Territoriums<br />

konfrontiert werden, ziehen sie es<br />

meist vor, die Angelegenheit intern zu regeln.<br />

Dies ist auch dann der Fall, sollte ein anderer<br />

Staat, wenn auch indirekt, darin involviert<br />

sein. Eine Situation als bewaffneten Konflikt<br />

anzuerkennen bedeutet, dass die GewalttäterInnen<br />

den Schutz von humanitärem Völkerrecht<br />

genießen, der weitreichender ist als der<br />

Schutz durch die Menschenrechte in solchen<br />

Situationen. Nicht allzu überraschend werden<br />

die TäterInnen von den Regierungen nicht<br />

als KombattantInnen, sondern als VerbrecherInnen,<br />

BanditInnen oder TerroristInnen bezeichnet,<br />

um so die Regeln des humanitären<br />

Völkerrechts zu umgehen.<br />

Um dies zu vermeiden und humanitäres Völkerrecht<br />

für den entsprechenden Staat akzeptabel<br />

zu machen, wird garantiert, dass<br />

die Anwendbarkeit von humanitärem Völkerrecht<br />

nichts über die Legitimität der verwickelten<br />

Gruppen aussagt. Dieser realistische<br />

und pragmatische Ansatz des humanitären<br />

299

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!