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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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des Verfahren öffentlich durchgeführt werden<br />

muss – dass also die/der Angeklagte im<br />

Verfahren anwesend ist und die Anklage in<br />

ihrem/seinem Beisein bzw. in Anwesenheit<br />

ihrer/seiner Familie oder Gemeinschaft erhoben<br />

wird.<br />

Die Personen, die eine/n Angeklagte/n vor<br />

Gericht stellen, dürfen nicht unter dem Einfluss<br />

Dritter stehen. Auf Basis der Rollenspiele<br />

sollte in der Gruppe die Tatsache diskutiert<br />

werden, dass jede/r eine faire Chance bekommen<br />

muss, ihren/seinen Fall darzulegen. Dies<br />

gilt sowohl für Strafverfahren als auch für zivilgerichtliche<br />

Verfahren.<br />

Die TeilnehmerInnen erhalten die Definition<br />

der UNo, welche Faktoren ein unabhängiges<br />

und unparteiisches Gericht begründen: Unabhängig<br />

und unparteiisch bedeutet, dass das<br />

Gericht jeden Fall auf Grund von Beweislage<br />

und Rechtsstaatlichkeit fair beurteilen muss<br />

und nicht eine Seite aus politischen Gründen<br />

bevorzugen darf.<br />

Bei unvertretenen Angeklagten trägt zudem<br />

auch die juristische Fachsprache in sämtlichen<br />

Gerichtsdokumenten dazu bei, dass diese<br />

dem Verlauf des Prozesses nur mit Mühe<br />

folgen können. Welche Vorkehrungen können<br />

für solche Fälle getroffen werden?<br />

Verwandte Rechte und Themen: Unschuldsvermutung,<br />

Anerkennung als Rechtspersönlichkeit<br />

vor dem Gesetz, Recht auf kompetente<br />

Verteidigung, Demokratie<br />

Quelle: adaptiert aus: United Nations Cyberschoolbus.<br />

2003. http://www.un.org/cyberschoolbus/humanrights/declaration/10.asp<br />

RECHTSSTAATLICHKEIT UND FAIRES VERFAHREN<br />

Übung II: „Wie können Sie nur so<br />

jemanden verteidigen?“<br />

Teil I: Einleitung<br />

Diese Übung dient dazu, auf der Basis von<br />

bereits entschiedenen Gerichtsfällen Vorurteile<br />

zu identifizieren und den Begriff des fairen<br />

Verfahrens zu verdeutlichen.<br />

Teil II: Allgemeine Information<br />

Art der Übung: Diskussion<br />

Ziele: Identifikation von Vorurteilen und Grenzen<br />

neutraler Beobachtung, Entwicklung analytischer<br />

und demokratischer Fertigkeiten<br />

Zielgruppe: Jugendliche und Erwachsene<br />

Gruppengröße/Sozialform: beliebig<br />

Zeit: ca. 60 Minuten<br />

Materialien: Handouts (siehe unten)<br />

Vorbereitung: Handout des Statements von Verteidiger<br />

Gerry Spence (siehe unten) kopieren<br />

Fertigkeiten: Kritisches Denken und analytische<br />

Fertigkeiten, Meinungsbildung, Kommunikation,<br />

Berücksichtigung aller Aspekte,<br />

Darstellung verschiedener Gesichtspunkte eines<br />

Themas<br />

Teil III: Spezifische Information<br />

Zur Einstimmung auf das Thema werden die<br />

TeilnehmerInnen aufgefordert, sich berüchtigte<br />

VerbrecherInnen vorzustellen (oder ein Video<br />

berühmter VerbrecherInnen wird gezeigt).<br />

Es kann auch eine Liste von VerbrecherInnen<br />

an der Tafel oder am Flipchart angeschrieben<br />

werden.<br />

Danach sollten sich die TeilnehmerInnen vorstellen,<br />

dass sie als AnwältInnen die Verteidigung<br />

eines Schwerverbrechers übernehmen.<br />

Das Handout mit dem Statement des Anwalts<br />

Gerry Spence wird ausgeteilt, mit Spences<br />

Antwort auf die häufig gestellte Frage „Wie<br />

können Sie nur so jemanden verteidigen?“<br />

Nun beginnt die/der TrainerIn auf der Grundlage<br />

dieses Statements eine Diskussion über<br />

die Rechte von TäterInnen.<br />

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