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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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zu bilden, der Gewerkschaft seiner Wahl<br />

beizutreten sowie zu streiken.“<br />

Art. 8, Sozialpakt.<br />

Sich zu organisieren war von jeher eine Möglichkeit<br />

für Menschen, ihre Sicherheit zu erhöhen,<br />

sei dies nun am Arbeitsplatz, innerhalb<br />

ihrer Gemeinde oder ihrer Nation.<br />

Art. 8 des Sozialpaktes ist eng mit dem Recht<br />

auf Versammlungsfreiheit verknüpft. Das<br />

Recht auf kollektive Tarifverhandlungen setzt<br />

das Recht auf Versammlungsfreiheit in der<br />

Arbeitswelt effektiv um. Diese Rechte werden<br />

als besonders wichtig angesehen, da sie oft<br />

der Schlüssel für die Verwirklichung anderer<br />

fundamentaler Rechte und Ansprüche in der<br />

Arbeitswelt sind. Dennoch wird ihnen nicht<br />

immer dieselbe öffentliche Anteilnahme wie<br />

zum Beispiel dem Kampf gegen Kinderarbeit<br />

entgegengebracht.<br />

Gleichbehandlungs- und<br />

Nicht-Diskriminierungsrechte<br />

Spricht man von arbeitsbezogenen Rechten,<br />

kann eine Beschäftigung mit den Prinzipien der<br />

Nicht-Diskriminierung und der Gleichbehandlung<br />

nicht ausbleiben. Die Regeln der Nicht-<br />

Diskriminierung und der Gleichbehandlung<br />

durchdringen den gesamten Bereich der sozialen<br />

Rechte. Besondere Aufmerksamkeit kommt<br />

jenen Rechten zu, die die Gleichbehandlung<br />

von Frauen am Arbeitsmarkt betreffen.<br />

Menschenrechte der Frau<br />

Ein wichtiger Meilenstein hin zur Gleichberechtigung<br />

von Frauen im Zugang zu wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten war 1979 die<br />

Annahme der UNo-Konvention über die Beseitigung<br />

jeder Form von Diskriminierung der<br />

Frau (CEDAW), eines internationalen Instruments,<br />

das auch die Fortpflanzungsrechte der<br />

Frau beinhaltet. Um Diskriminierungen gegen<br />

ARBEIT<br />

Frauen auf Grund von Heirat oder Mutterschaft<br />

zu vermeiden und ihr Recht auf Arbeit<br />

zu gewährleisten, sollen die Vertragsstaaten<br />

Entlassungen aufgrund von Schwangerschaft<br />

oder Mutterschaft verbieten. Darüber hinaus<br />

sollen sie bezahlten Mutterschaftsurlaub oder<br />

vergleichbare soziale Leistungen ohne Verlust<br />

des Arbeitplatzes einführen.<br />

Verpflichtungsgrade<br />

Die Effektivität internationaler Instrumente<br />

ist immer von den getroffenen Umsetzungsmaßnahmen<br />

abhängig. Die Verpflichtungen<br />

der Staaten zu den genannten Rechten sehen<br />

folgendermaßen aus:<br />

• Die Verpflichtung zum Respekt<br />

Die grundlegendste Verpflichtung ist, dass<br />

die Staaten das Verbot von Sklaverei und<br />

Zwangsarbeit respektieren. Ein anderer<br />

wichtiger Aspekt ist die Anerkennung der<br />

Versammlungsfreiheit und des Rechts, Gewerkschaften<br />

zu gründen und ihnen beizutreten.<br />

Diese Rechte werden immer wieder<br />

verletzt, weil sie die Möglichkeit in sich bergen,<br />

den Staat zur Implementierung anderer<br />

wichtiger ArbeiterInnenrechte zu zwingen.<br />

• Die Verpflichtung zum Schutz<br />

Die Vertragsstaaten sind dazu verpflichtet,<br />

Mindeststandards festzulegen, unter welche<br />

die Arbeitsbedingungen keiner Arbeiterin/keines<br />

Arbeiters sinken dürfen. Das<br />

Recht auf Arbeit fordert darüber hinaus den<br />

Schutz vor unfairen Entlassungen und den<br />

von den Vertragsstaaten sicherzustellenden<br />

Schutz vor Diskriminierung im Bereich des<br />

Zugangs zur Arbeit.<br />

• Die Verpflichtung zur Förderung<br />

Staaten sind verpflichtet, den Zugang zu Arbeit<br />

durch eine aktive Arbeitsmarktpolitik,<br />

berufliche Beratung sowie Trainings- und<br />

Weiterbildungsmöglichkeiten zu fördern.<br />

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