MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

440 ZUSÄTZLICHE MATERIALIEN
der Nächste wiederholt diese Meinung,
stimmt ihr zu oder lehnt sie ab und sagt
dann ihre/ seine Meinung zu einem anderen
Punkt.
- Wetterbericht:
Die TeilnehmerInnen beschreiben
ihren Eindruck von der Übung
oder dem Workshop bzw. ihre Stimmung
mit den Phrasen eines Wetterberichts.
• Abschluss:
Es ist wichtig, eine Übung oder einen
Workshop harmonisch zu beenden. Insbesondere
brauchen die TeilnehmerInnen
eine Möglichkeit, individuell oder gemeinsam
zu resümieren, was sie gelernt haben.
Welcher Abschluss der beste ist, hängt im
Allgemeinen sehr von Zielen und Verlauf
der Übung oder des Workshops ab.
Im Folgenden einige Ideen:
- Ballspiel: Die TeilnehmerInnen werfen
einander einen Ball zu. Jede Person, die
den Ball fängt, sagt etwas, das sie gelernt
hat oder aus dem Workshop mit nach
Hause nimmt.
- Gemeinsame Zusammenfassung: Die/
der ModeratorIn stellt eine zusammenfassende
Frage (Welche Aussage, die
sie heute gehört haben, wird Ihnen als
besonders bedeutsam im Gedächtnis
bleiben?) oder präsentiert eine offene
Aussage (Versuchen Sie, Ihre Gefühle in
einem Wort oder einer Phrase auszudrücken).
Die TeilnehmerInnen antworten
nacheinander.
- Diashow: Die/der ModeratorIn fotografiert
die TeilnehmerInnen während der
Übung oder des Workshops. Als Reflexion
kommentiert jede/r TeilnehmerIn
kurz ihren/seinen Beitrag und ihre/seine
Gefühle vor, während und nach der
Übung bzw. dem Workshop.
Warum Menschenrechtsbildung?
Menschenrechtsbildung gehört zu den Grundlagen
einer demokratischen und pluralistischen
Gesellschaft. Zu den Fähigkeiten und Fertigkeiten,
über die aktive und mündige BürgerInnen
verfügen sollten, gehören zum Beispiel kritisches
Denken oder die Fähigkeit, moralische
Entscheidungen zu treffen, grundsätzliche
Standpunkte zu einem Thema einzunehmen
und demokratisches Handeln zu gestalten. Nur
Menschen, welche die Grundlagen und Prinzipien
der Menschenrechte verstehen, werden
bereit sein, für ihre eigenen Rechte und die
anderer einzutreten und sie zu schützen. Die
Grundlage für ein solches Engagement ist also
Information. Erfolgreiche Menschenrechtsbildung
hat zwei unverzichtbare Ziele: ÜBER
Menschenrechte zu lernen und FÜR Menschenrechte
zu lernen. Lernen über Menschenrechte
ist in weiten Teilen kognitives Lernen
und umfasst Rechtsgeschichte, Dokumente
und Durchsetzungsmechanismen. Lernen für
Menschenrechte bedeutet, die Prinzipien der
menschlichen Gleichheit und Würde zu verstehen
und anzunehmen sowie sich für die
Achtung und den Schutz der Rechte aller Menschen
einzusetzen. Was wir wissen, ist nicht so
wichtig wie die Frage, wie wir handeln.
Ein gewisser Dualismus spiegelt sich
auch in der Terminologie wider: Während
in älteren und nicht von PädagogInnen
übersetzten Texten meist die Rede von
Menschenrechts„erziehung“ ist, das durchaus
mehrdimensionale englische Wort „education“
also im Deutschen mit „Erziehung“ wiedergegeben
und damit ein eher paternalistischer
Aspekt der Belehrung betont wurde, ziehen
wir die Termini Menschenrechts„bildung“ oder
Menschenrechts„lernen“ vor, um den interaktiven,
partizipatorischen und emanzipato-