MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz
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11 2 FREIHEIT VoN ARMUT<br />
von externer Hilfe und fremdländischer Direktfinanzierung<br />
abhängt. Die Teilnahme von<br />
InteressenvertreterInnen von Randgruppen<br />
bleibt fraglich, da es oft keinen Mechanismus<br />
für deren Teilnahme gibt dafür aber andere<br />
Hindernisse bestehen, etwa dass die Informationen<br />
und Dokumente nicht in der für sie<br />
verständlichen lokalen Sprache zur Verfügung<br />
stehen. Diese und andere Einschränkungen<br />
müssen in Zukunft angedacht werden.<br />
Unser Wasser steht nicht zum Verkauf<br />
Das Council of Canadians ist Kanadas wichtigste<br />
zivile Kontrollinstanz, mit über 100.000<br />
Mitgliedern in über 70 ortsverbänden im ganzen<br />
Land. Streng unparteiisch unterstützt das<br />
Council Parlamentsangehörige, führt Recherchen<br />
durch und macht landesweite Kampagnen,<br />
um die wichtigsten nationalen Probleme<br />
in den Blickpunkt zu rücken: Zu nennen wären<br />
das Aufrechterhalten sozialer Programme,<br />
Demokratiereform, wirtschaftliche Gerechtigkeit,<br />
die Durchsetzung der kanadischen Souveränität,<br />
die Entwicklung von Alternativen<br />
zum unternehmensorientierten Freihandel<br />
und die Erhaltung der Umwelt.<br />
1999 lancierte das Council eine erfolgreiche<br />
Kampagne, um KanadierInnen und ihre Umwelt<br />
vor den Auswirkungen von Wassermassenexport<br />
und Privatisierung zu schützen.<br />
Die Kampagne entstand aus der Überzeugung,<br />
dass Wasser ein öffentliches Gut ist, das allen<br />
gehört und von dem keiner finanziell profitieren<br />
dürfe. In Anerkennung der erworbenen<br />
Rechte von Firmen und Investoren, die Kanadas<br />
Frischwasserseen, Flüsse und Grundwasserreserven<br />
als Quellen zur Erschließung<br />
neuer Ressourcen sahen, mobilisierte die<br />
Kampagne die öffentliche Meinung und Aktionen<br />
gegen die Aneignung und Privatisierung<br />
dieses unbezahlbaren Gutes.<br />
Um die wachsende opposition gegen die weltweite<br />
Privatisierung und die Entwendung des<br />
Allgemeingutes Wassers anzuerkennen und<br />
diesen Widerstand als neue Vision für die<br />
Zukunft des Planeten aufzuzeigen, lancierten<br />
das Council of Canadians und viele andere organisationen<br />
einen weltweiten Wasservertrag<br />
beim Weltsozialforum in Porto Alegre, Brasilien,<br />
im Februar 2002. Im August 2002 wurde<br />
dieser Vorschlag beim Weltgipfel für Nachhaltige<br />
Entwicklung in Südafrika präsentiert. Die<br />
Arbeit des Council wurde sich auch auf karitative<br />
öffentliche Leistungen wie Gesundheitsvorsorge<br />
und Bildung, ebenso wie Handel und<br />
Investitionen ausgeweitet.<br />
Siehe dazu: http://www.canadians.org<br />
Eine nachhaltige Zukunft<br />
Die niederländische Praxis der Bewertung<br />
von Ausmaß und Auswirkungen des „ökologischen<br />
Fußabdrucks“ in Schlüsselsektoren,<br />
inklusive Energie- und Landwirtschaft und die<br />
Selbstverpflichtung, bestimmte zeitlich festgelegte<br />
Ziele zu erreichen, um die negativen<br />
Auswirkungen ihrer Fußabdrücke zu reduzieren,<br />
ist ein positives Beispiel der Begrenzung<br />
von Umweltschäden durch die Regierung eines<br />
Industriestaates. Der Staat liefert außerdem<br />
regelmäßig Berichte über die Fortschritte<br />
an die UNo-Kommission für nachhaltige Entwicklung,<br />
zusammen mit Berichten über die<br />
Durchsetzung der Agenda 21.<br />
Freiheit von Hunger<br />
NGos wie Food First mit Sitz in Kalifornien,<br />
USA, oder das weltweit präsente Food First<br />
Information and Action Network (FIAN) haben<br />
sich der Beseitigung der Ungerechtigkeiten<br />
verschrieben, die Hunger verursachen. Ihr<br />
Credo ist es, dass alle Menschen das Grundrecht<br />
auf Nahrung haben, und dass sie die<br />
demokratische Kontrolle über die Ressourcen<br />
haben sollten, die sie brauchen, um sich und<br />
ihre Familien zu erhalten. Die organisationen