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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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250 RECHT AUF BILDUNG<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

%<br />

Alphabetisierungsraten<br />

nach Region und Geschlecht 2000-2004<br />

männlich<br />

weiblich<br />

gesamt<br />

Industriestaaten Ostasien,<br />

Pazifik<br />

Lateinamerika,<br />

Karibik<br />

Arabische<br />

Staaten<br />

Quelle: UNESCO. 2005. EFA Global Monitoring<br />

Report 2006.<br />

Anwendbarkeit<br />

Üblicherweise soll das, was ein Kind in der<br />

Schule lernt, von seinen späteren Bedürfnissen<br />

als Erwachsene/r bestimmt werden. Das<br />

bedeutet, dass ein Bildungssystem anpassungsfähig<br />

sein soll, indem es sowohl das „Interesse<br />

des Kindeswohls“ als auch die soziale<br />

Entwicklung im nationalen und internationalen<br />

Bereich in Betracht zieht.<br />

Trotz der Verpflichtung der Regierungen sicherzustellen,<br />

dass das Recht auf Bildung<br />

geachtet, geschützt und erfüllt wird, liegt die<br />

Verantwortung nicht ausschließlich beim Staat.<br />

Es ist ebenso Aufgabe der Zivilgesellschaft,<br />

die volle Umsetzung des Rechts auf Bildung<br />

zu fördern und zu unterstützen.<br />

3. Interkulturelle Perspektiven<br />

und strittige Themen<br />

Afrika südlich<br />

der Sahara<br />

Süd- und<br />

Westafrika<br />

Eine vergleichende Ansicht der Welt im Ganzen<br />

zeigt heute bedeutende Unterschiede in<br />

der Umsetzung des Rechts auf Bildung. Tatsächlich<br />

variiert die Verwirklichung dieses<br />

Rechts von Region zu Region.<br />

Die meisten Kinder, die nicht in die Schule gehen,<br />

finden sich in Afrika südlich der Sahara<br />

und in Südasien. Ein heute in Mozambique<br />

geborenes Kind kann mit durchschnittlich<br />

vier Jahren formaler Bildung rechnen, ein in<br />

Frankreich geborenes Kind wird 15 Bildungsjahre<br />

weit höherer Qualität erhalten. Die<br />

durchschnittliche Schulzeit beträgt in Südasien<br />

mit acht Jahren etwa die Hälfte des Niveaus<br />

der Länder mit hohem Einkommen. Während<br />

sich der Unterschied bei der Grundschule verringern<br />

mag, nimmt die Kluft zwischen reichen<br />

und armen Ländern im Hinblick auf die<br />

durchschnittliche Anzahl der Jahre der Bildung<br />

zu. Dies noch bevor man die Unterschiede in<br />

der Bildungsqualität berücksichtigt: Weniger<br />

als ein Viertel der sambischen Kinder sind<br />

nach Abschluss der Grundschule in der Lage,<br />

grundlegende Alphabetisierungstests zu bestehen.<br />

Der Zugang zu höherer Bildung bleibt ein<br />

Privileg der BürgerInnen der Länder mit hohem<br />

Einkommen. Diese Bildungsungleichheiten<br />

von heute sind die globalen, sozialen und<br />

wirtschaftlichen Ungleichheiten von morgen.<br />

Das Beispiel Uganda: In der 2. Hälfte der<br />

1990er-Jahre verlagerten sich die Prioritäten<br />

im Bereich der Armutsverminderung zur Bildung.<br />

Freie Grundschulbildung wurde eingeführt,<br />

und die öffentlichen Ausgaben für<br />

Bildung wurden erhöht. Zwischen 1997 und<br />

2003 nahm die Zahl der SchülerInnen der Primärstufe<br />

von 5,3 Mio. auf 7,6 Mio. zu. Der<br />

Schulbesuchsanteil für die ärmsten 20% der<br />

Bevölkerung ist gleich hoch wie für die reichsten<br />

20%, und die Kluft hinsichtlich der Geschlechterparität<br />

konnte auf der Primärebene<br />

geschlossen werden. Ein allgemeiner Schulbesuch<br />

erscheint in Reichweite, doch machen<br />

die Ausfallsraten (drop out rates) einen allgemeinen<br />

Schulbesuch im Primärschulbereich<br />

bis 2015 unwahrscheinlich. Weltweit gilt, dass,<br />

wenn die gegenwärtigen Trends so weitergehen,<br />

das Millenniumsentwicklungsziel uni-

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