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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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E. UNIVERSELLE MENSCHEN-<br />

RECHTSSTANDARDS<br />

Die jüngere Geschichte der Setzung von Standards<br />

auf globaler Ebene begann mit der Allgemeinen<br />

Erklärung der Menschenrechte<br />

(AEMR), die im Gefolge des Zweiten Weltkriegs<br />

mit den schwersten Menschenrechtsverletzungen<br />

aller Zeiten am 10. Dezember 1948<br />

als Resolution der Generalversammlung der<br />

Vereinten Nationen verabschiedet wurde. Einen<br />

Tag vor der AEMR war die „Konvention über<br />

die Prävention und Bestrafung des Verbrechens<br />

des Völkermordes“ verabschiedet worden, als<br />

erstes Rechtsinstrument gegen Völkermord wie<br />

jenem, der während des Holocaust an Jüdinnen<br />

und Juden verübt worden war.<br />

Um die Bestimmungen der AEMR in gesetzlich<br />

verbindliche Verpflichtungen zu übertragen,<br />

erarbeitete die UNo-Menschenrechtskommission<br />

zwei Pakte, einen über wirtschaftliche,<br />

soziale und kulturelle Rechte (IPWSKR)<br />

und einen über bürgerliche und politische<br />

(IPBPR). Wegen des Kalten Krieges wurden<br />

sie erst im Jahr 1966 verabschiedet und traten<br />

1976 in Kraft. Am 1. Juli 2008 hatten sie 159<br />

bzw. 162 Vertragsparteien. Der IPWSKR wurde<br />

zuerst verabschiedet, ein Hinweis auf die<br />

Bevorzugung der wirtschaftlichen, sozialen<br />

und kulturellen Rechte durch die damals neue<br />

Mehrheit der sozialistischen und Entwicklungsländer<br />

in den Vereinten Nationen.<br />

Die AEMR und die beiden Pakte werden zusammen<br />

als die internationale „Bill of Rights“<br />

bezeichnet. Sie wurde durch eine Reihe weiterer<br />

Konventionen ergänzt.<br />

In den Sechzigerjahren des 20. Jahrhunderts<br />

trat der Kampf gegen „Rassen“diskriminierung<br />

und Apartheid in den Vordergrund, was zwei<br />

EINFÜHRUNG<br />

Konventionen, gegen „Rassen“diskrimi nierung<br />

und die Unterdrückung des Verbrechens<br />

der Apartheid, zur Folge hatte. Weiters wurden<br />

Konventionen zur Beseitigung aller Formen<br />

der Diskriminierung der Frau, gegen<br />

Folter und andere grausame, unmenschliche<br />

und erniedrigende Behandlung oder Strafe,<br />

über die Rechte des Kindes, über die Rechte<br />

und Würde von Menschen mit Behinderungen<br />

und zum Schutz aller Personen vor dem<br />

Verschwindenlassen verabschiedet. Diese<br />

Konventionen erläutern und spezifizieren die<br />

Bestimmungen der Pakte oder widmen den Bedürfnissen<br />

bestimmter Zielgruppen besondere<br />

Aufmerksamkeit. Im Falle der Frauenkonvention<br />

aus dem Jahr 1979 gewann das Problem<br />

der Vorbehalte – ein generelles Problem von<br />

Menschenrechtsabkommen – besondere Bedeutung,<br />

da eine Anzahl von Ländern auf diesem<br />

Weg die grundlegenden Menschenrechte<br />

der Frauen einzuschränken versuchte.<br />

Überblick über die wichtigsten<br />

UNO-Menschenrechtskonventionen<br />

• Allgemeine Erklärung der Menschenrechte<br />

(1948 – Resolution)<br />

• Internationaler Pakt über wirtschaftliche,<br />

soziale und kulturelle Rechte<br />

(1966)<br />

• Internationaler Pakt über bürgerliche<br />

und politische Rechte (1966)<br />

• Konvention über die Verhütung und<br />

Bestrafung des Verbrechens des Völkermordes<br />

(1948)<br />

• Internationale Konvention über die<br />

Beseitigung aller Formen rassischer<br />

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