24.08.2013 Aufrufe

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

160 RECHT AUF GESUNDHEIT<br />

• Die Restriktion ist gesetzlich vorgesehen<br />

und wird in Einklang mit dem<br />

Gesetz durchgeführt;<br />

• die Restriktion dient einem legitimen<br />

Ziel von allgemeinem Interesse;<br />

• die Restriktion ist in einer demokratischen<br />

Gesellschaft unbedingt notwendig,<br />

um das Ziel zu erreichen;<br />

• es gibt keine gelinderen und weniger<br />

restriktiven Maßnahmen, mithilfe<br />

derer dasselbe Ziel erreicht werden<br />

könnte;<br />

• die Restriktion wurde nicht willkürlich,<br />

d.h. in einer unbilligen oder diskriminierenden<br />

Art und Weise geplant<br />

oder in Kraft gesetzt.<br />

Überwachungsmechanismen<br />

Mechanismen sowohl auf nationaler als auch<br />

auf internationaler Ebene sind notwendig, um<br />

sicherzustellen, dass Regierungen ihren Verpflichtungen<br />

das Recht auf Gesundheit zu<br />

achten, zu schützen und zu verwirklichen<br />

nachkommen. Auf nationaler Ebene können<br />

Regierungskommissionen, ombudspersonen<br />

und NGos am Staatenberichtsverfahren, welches<br />

etwa unter dem Sozialpakt vorgesehen<br />

ist, teilhaben. Jede Vertragspartei hat dabei<br />

dem zuständigen Prüforgan, in diesem Fall<br />

dem Komitee für wirtschaftliche, soziale und<br />

kulturelle Rechte unter dem Sozialpakt, einen<br />

Bericht zu übermitteln. Zum Fälligkeitstermin<br />

legen häufig auch NGos Berichte vor, die oft<br />

als „Schattenberichte“ bezeichnet werden.<br />

Diese Parallelberichte bringen die Perspektive<br />

der Zivilgesellschaft ein und müssen nicht mit<br />

dem Regierungsbericht übereinstimmen. Jede<br />

vorgelegte Information wird einbezogen und<br />

ermöglicht es dem Prüforgan, abschließende<br />

Kommentare und Beobachtungen abzugeben.<br />

obgleich es keine Möglichkeit gibt, die Umsetzung<br />

dieser Kommentare und Beobachtungen<br />

zu erzwingen, wird dieser Bericht doch Teil<br />

der öffentlichen Präsentation eines Staates,<br />

und in diesem Sinne mag eine Regierung die<br />

Beschuldigung, sie verletze die Menschenrechte,<br />

wohl eher vermeiden, da dies, nebst<br />

anderen Konsequenzen, auch direkten Einfluss<br />

auf die Beziehungen zu anderen Staaten<br />

haben kann.<br />

2002 hat die (damalige) Menschenrechtskommission<br />

der Vereinten Nationen die Einsetzung<br />

eines Sonderberichterstatters/einer Sonderberichterstatterin<br />

über das Recht auf Gesundheit<br />

(„das Recht eines jeden, den höchstmöglichen<br />

Standard körperlicher und geistiger Gesundheit<br />

zu genießen“) beschlossen. Der Sonderberichterstatter<br />

sammelt Informationen und<br />

führt einen Dialog mit Regierungen und interessierten<br />

Parteien, berichtet regelmäßig über<br />

den weltweiten Stand des Rechts auf Gesundheit<br />

und über die Umsetzung dieses Rechts in<br />

nationaler Gesetzgebung, Politik und Verwaltungspraxis.<br />

Er beschreibt gute Beispiele für<br />

eine solche Umsetzung ebenso wie Hindernisse<br />

und verabschiedet die notwendigen Empfehlungen.<br />

Der Sonderberichterstatter kann<br />

Besuche in alle Länder unternehmen und auch<br />

auf Vorwürfe hinsichtlich Verletzungen des<br />

Rechts auf Gesundheit reagieren. Er hat auch<br />

bereits mit der WTo Kontakt aufgenommen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!