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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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164 RECHT AUF GESUNDHEIT<br />

einen Standard dar, den Staaten zukünftig im<br />

Hinblick auf Personen mit intellektueller Behinderung<br />

einzuhalten haben.<br />

SARS und Menschenrechte<br />

Die SARS-Epidemie (Severe Acute Respiratory<br />

Syndrome), die im November 2002 begann<br />

und im Juli 2003 unter Kontrolle gebracht<br />

werden konnte, führte zu mehr als 900 Toten<br />

und über 8.400 Infizierten. Die Reaktion<br />

der am meisten betroffenen Staaten (China/<br />

Hongkong, Vietnam, Taiwan und Kanada)<br />

zeigte die menschenrechtlichen Implikationen<br />

solcher Epidemien und unterstrich die<br />

Notwendigkeit, Menschenrechte auch im Angesicht<br />

solcher Bedrohungen zu respektieren.<br />

Im Besonderen standen dabei die Pressefreiheit<br />

und das Recht des Einzelnen auf Gesundheit<br />

im Mittelpunkt, vis-à-vis der staatlichen<br />

Verpflichtung zur Aufrechterhaltung von<br />

Sicherheit, inklusive des Rechts zur Verhängung<br />

von Quarantänemaßnahmen. Die WHo<br />

nannte ausdrücklich Vietnam als ein erfolgreiches<br />

Beispiel in der Bekämpfung der Epidemie,<br />

wo während des 45-tägigen Ausbruchs<br />

65 Menschen infiziert wurden, von denen 5<br />

verstarben. Die WHo hob hervor, dass Vietnam<br />

den holistischen Charakter des Rechts<br />

auf Gesundheit in der Bekämpfung von SARS<br />

gewahrt habe und führte dies auf folgende<br />

Faktoren zurück: ein umfassendes und gut<br />

funktionierendes nationales Gesundheitswesen;<br />

die effektive Behandlung, Überwachung<br />

und Isolierung betroffener Personen; die funktionierende<br />

Zusammenarbeit mit WHo und<br />

anderen Partnern; die zeitgerechte öffentliche<br />

Bekanntmachung des Ausbruchs der Epidemie;<br />

eine transparente Informationspolitik in<br />

den Massenmedien und elektronischen Publikationen<br />

und gute Zusammenarbeit lokaler<br />

und nationaler Institutionen.<br />

2. Trends<br />

Strategien für das Zusammenspiel<br />

von Menschenrechten und Menschlicher<br />

Entwicklung<br />

Ein menschenrechtlicher Zugang zum Thema<br />

Gesundheit stellt einen Rahmen dar, in<br />

dem einzelne Staaten und die Internationale<br />

Gemeinschaft Verantwortung übernehmen<br />

müssen, bisherige Errungenschaften und<br />

zukünftige Erfordernisse für die Gesundheit<br />

von Menschen im Einklang mit menschenrechtlichen<br />

Standards zu gewährleisten. Das<br />

Ausmaß, in welchem Menschenrechte bei der<br />

Planung von Strategien, der Analyse von sozialen<br />

und physischen Bedingungen für Gesundheit<br />

und der Schaffung von Gesundheit<br />

einbezogen werden, zeigt eine positive Entwicklung<br />

hin zur Verwirklichung des Menschenrechts<br />

auf Gesundheit. Im Folgenden<br />

einige aktuelle Trends:<br />

Gebiete, auf denen Erfahrungen in der<br />

Verbindung von Gesundheit und Menschenrechten<br />

sowohl in der Praxis von<br />

Regierungen und deren PartnerInnen<br />

als auch in der Fachliteratur existieren:<br />

• Reproduktive und sexuelle Rechte<br />

• HIV/AIDS<br />

• Verhütung und Behandlung von Folter<br />

• Gewalt gegen Frauen<br />

• Infektionskrankheiten<br />

Gebiete, auf denen Strategien und Programme<br />

ein beginnendes Bewusstsein<br />

für die Verbindung von Gesundheit<br />

und Menschenrechten reflektieren:<br />

• Rechte indigener Völker<br />

• Bioethische und menschenrechtliche<br />

Konsequenzen der Gentechnik<br />

•<br />

Gesundheit von Mutter und Kind

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