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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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Überzeugungen und Kulturen bestehen. Zum<br />

Beispiel entspricht der Einfluss der Globalisierung<br />

auf Völker in Afrika nicht dem in Indien,<br />

dies resultiert daraus, dass in Afrika und Indien<br />

verschiedene gesellschaftspolitische und<br />

wirtschaftliche Verhältnisse herrschen. Diese<br />

deutlichen Unterschiede zwischen Kulturen<br />

und Regionen haben auch Einfluss darauf, wie<br />

die Menschen die Bedrohungen durch Verarmung<br />

und soziale Ausgrenzung wahrnehmen.<br />

Das Hauptaugenmerk muss deshalb darauf<br />

liegen, die Rahmenbedingungen für die<br />

Überwachung der verschiedenen Formen<br />

der Armut auf globaler und lokaler Ebene<br />

weiter zu entwickeln und auch die Menschen<br />

in ihrem Widerstand und Kampf gegen ausbeuterische<br />

Kräfte zu bestärken.<br />

Die UNo-Charta und die Allgemeine Erklärung<br />

der Menschenrechte wollten in der Nachkriegszeit<br />

einen moralischen Rahmen zum<br />

Aufbau eines neuen Systems von Rechten und<br />

Pflichten schaffen, mit der Gewichtung auf<br />

der Garantie der Würde, des Friedens und der<br />

Menschlichen Sicherheit für alle Menschen.<br />

Dieser umfassende Ansatz der Menschenrechte<br />

ermöglicht eine Antwort auf die multidimensionale<br />

Natur der Armut. Dieser Ansatz geht über<br />

Wohltätigkeit hinaus und erkennt an, dass eine<br />

Freiheit von Armut nur möglich ist, wenn die<br />

Menschen durch Menschenrechtsbildung bestärkt<br />

sind. Dieser Ansatz bekräftigt, dass die<br />

Armen rechtliche Ansprüche und dass staatliche<br />

und nichtstaatliche AkteurInnen Verpflichtungen<br />

zu erfüllen haben. Während ein Staat die<br />

Verantwortung dafür trägt, die Menschenrechte<br />

für die in seinem Land lebenden Menschen zu<br />

verwirklichen, haben andere staatliche und<br />

nichtstaatliche AkteurInnen die Verpflichtung,<br />

zu diesem Prozess beizutragen und diesen zu<br />

unterstützen. Dies ist von wesentlicher Bedeutung<br />

für den Aufbau von gerechten, fairen und<br />

FREIHEIT VoN ARMUT<br />

nicht protektionistischen Systemen multilateralen<br />

Handels, für angemessene finanzielle Unterstützung<br />

und um sicherzustellen, dass die<br />

Armen ihren Anteil am Entwicklungsprozess in<br />

dieser globalisierten Welt bekommen.<br />

Diese Werte finden sich in politischen Statements<br />

wie zum Beispiel der Deklaration von<br />

Rio, der Agenda 21, der Erklärung von Kopenhagen,<br />

der Aktionsplattform von Peking und<br />

der Habitat-Agenda, gestaltet von den Staaten<br />

als internationale „Entwicklungsarchitektur“,<br />

um die Armut zu beseitigen und die unabdingbaren<br />

Voraussetzungen für eine nachhaltige<br />

Entwicklung zu schaffen.<br />

UNO-Organisationen zur Überwachung der<br />

Armut<br />

Die UNo-Überwachungsorgane überprüfen in<br />

regelmäßigen Abständen die Staatenberichte,<br />

nehmen Beschwerden entgegen, machen<br />

Beobachtungen und geben Empfehlungen<br />

an Länder, wirtschaftliche organisationen,<br />

die UNo-Behörden und andere, um die Menschenrechtssituation,<br />

inklusive der Armutsverminderung,<br />

zu verbessern.<br />

Die abschließenden Betrachtungen des UNo-<br />

Komitees für wirtschaftliche, soziale und<br />

kulturelle Rechte zu den verschiedenen Staatenberichten<br />

zeigen die fehlende Klarheit über<br />

den Status des Paktes im nationalen Recht;<br />

das Fehlen der Umsetzung von internationalen<br />

Menschenrechtsverpflichtungen im nationalen<br />

Recht und die fehlende Information über<br />

die im Vertrag festgelegten Instrumente sind<br />

hindernde Faktoren. Die Berichte betrachten<br />

die Schuldenlast, das Fehlen von Daten, weitreichende<br />

Korruption im öffentlichen Sektor,<br />

Militärregimes, welche die Gerichtsbarkeit unterlaufen<br />

und fest verwurzelte religiöse Einflüsse<br />

als Hindernisse, die einer Umsetzung<br />

von Strategien zur Verringerung der Armut im<br />

Weg stehen.<br />

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