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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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Religionsfreiheit, wie etwa im Vertrag von<br />

Westfalen von 1648, dem Verbot der Sklaverei,<br />

z.B. in der Erklärung über den Sklavenhandel<br />

am Wiener Kongress von 1815, der Gründung<br />

der Amerikanischen Anti-Sklaverei-Gesellschaft<br />

von 1833 und dem Internationalen<br />

Übereinkommen gegen Sklaverei von 1926.<br />

Der Schutz der Rechte der Minderheiten<br />

hat eine ebenso lange Geschichte und war<br />

eines der Hauptthemen im Friedensvertrag<br />

von Versailles 1919 sowie im Völkerbund, der<br />

im selben Jahr gegründet wurde. Der<br />

andauernde Kampf für die Menschenrechte –<br />

Zeittafel, Teil III: Zusätzliche Materialien<br />

Die Französische Revolution, die durch die<br />

Amerikanische Unabhängigkeitserklärung und<br />

die Proklamation der Virginia Bill of Rights<br />

von 1776 beeinflusst war, erklärte im Jahr<br />

1789 die Rechte des Menschen und des Bürgers.<br />

Sie wurden in die Kategorien Freiheit,<br />

Gleichheit und Brüderlichkeit (Solidarität)<br />

eingeteilt, eine Gliederung, die die Charta<br />

der Grundrechte der Europäischen Union von<br />

2000 wieder aufnimmt.<br />

Dennoch wurde das Konzept der universellen<br />

Menschenrechte für alle erst nach den<br />

Schrecken des Zweiten Weltkrieges von den<br />

Staaten akzeptiert, als von damals 48 Staaten<br />

eine Einigung über die Allgemeine Erklärung<br />

der Menschenrechte als unentbehrlicher Bestandteil<br />

des Systems der Vereinten Nationen<br />

EINFÜHRUNG<br />

erzielt werden konnte, wobei sich acht sozialistische<br />

Staaten sowie Südafrika der Stimme<br />

enthielten. Seitdem ist der Mitgliederstand der<br />

Vereinten Nationen auf 192 Staaten gestiegen.<br />

Kein Staat hat jedoch jemals die Erklärung abgelehnt.<br />

So können weite Teile der Erklärung<br />

heute als internationales Gewohnheitsrecht<br />

angesehen werden.<br />

Das internationale Recht der Menschenrechte<br />

beruht auf den im Rahmen der Vereinten<br />

Nationen vereinbarten und geteilten Werten,<br />

die Elemente einer globalen Ethik darstellen.<br />

Philosophen wie Jean-Jacques Rousseau,<br />

Voltaire und John Stuart Mill haben für die<br />

Existenz von Menschenrechten argumentiert.<br />

Die vorherrschenden „Vertragstheorien“ gewährten<br />

Rechte im Austausch für Loyalität<br />

gegenüber der herrschenden Macht, während<br />

Immanuel Kant, in seinem kosmopolitischen<br />

Ansatz, gewisse Rechte für den „Weltbürger“<br />

forderte. Das internationale Projekt über<br />

eine „Weltethik“ unter der Leitung von Klaus<br />

Küng hält fest, dass alle bedeutenden Religionen<br />

gemeinsame Kernwerte teilen, die den<br />

grundlegenden Menschenrechten weitgehend<br />

entsprechen.<br />

Religionsfreiheit<br />

Im Hinblick auf die mit der Globalisierung<br />

verbundenen Herausforderungen wurden eine<br />

„Ethik der Verantwortlichkeit“ (Hans Jonas)<br />

und eine „globale Ethik zur Unterstützung der<br />

Menschenrechte“ (Georg Ulrich) vorgeschlagen.<br />

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