MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz
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238 RELIGIoNSFREIHEIT<br />
Zeit: 2-4 Stunden<br />
Materialien: Flipchart, Flipchart-Papier und<br />
Textmarker, Bilder zu verschiedenen religiösen<br />
Bewegungen, Stifte, Farben, Papier, Ton,<br />
Holz, Draht etc.<br />
Vorbereitung: Bilder zu verschiedenen religiösen<br />
Bewegungen heraussuchen<br />
Fertigkeiten: soziale Fähigkeiten: anderen zuhören,<br />
analysieren, miteinander kommunizieren,<br />
Fähigkeiten des kritischen Denken: seine<br />
Meinung ausdrücken, reflexives Denken, kreative<br />
Fähigkeiten: Metaphern verstehen und<br />
anwenden, illustrierende Symbole erfinden.<br />
Teil III: Spezifische Information<br />
Beschreibung der Übung/Anleitung:<br />
Erster Teil: Die/der Gruppenleiterin breitet<br />
Bilder von Angehörigen, Symbolen, Feierlichkeiten<br />
etc. verschiedener religiöser Bewegungen<br />
auf dem Boden aus. Die Auswahl hierzu<br />
kann abhängig von der jeweiligen Zielgruppe<br />
getroffen werden. In jedem Fall sollten aber<br />
alle in Österreich anerkannten Religionsgemeinschaften<br />
enthalten sein. Dies sind im<br />
Allgemeinen mehr, als man zunächst glauben<br />
möchte. Wenn die Zusammensetzung der<br />
Gruppe es zulässt, können darüber hinaus<br />
auch Bilder von religiösen Gemeinschaften<br />
ausgewählt werden, die nicht oder noch nicht<br />
anerkannt sind und deren gesellschaftliches<br />
Ansehen eher gering oder gar negativ ist.<br />
Jede/r TeilnehmerIn wählt eines der Bilder<br />
aus, das er in keinem Fall mehr tolerieren<br />
kann. Anschließend stellt jede/r ihr/sein ausgewähltes<br />
Bild vor und erläutert hierbei, weshalb<br />
sie/er dies ganz und gar nicht tolerieren<br />
kann.<br />
In einem kurzen Feedback wird anschließend<br />
der gesamte Prozess reflektiert: Warum stört<br />
die Darstellung auf einem bestimmten Bild<br />
überhaupt irgendjemanden? Wurden dieselben<br />
Bilder von mehreren TeilnehmerInnen<br />
ausgewählt? Wenn ja, warum? Welche Bilder<br />
wurden von keiner/m der TeilnehmerInnen<br />
ausgewählt und warum? Wo können verschiedene<br />
Religionen miteinander in Konflikt<br />
geraten?<br />
Nachdem jede/r das von ihr/ihm ausgewählte<br />
Bild vorgestellt hat, erläutert die/der GruppenleiterIn,<br />
welche der Religionen bereits in<br />
Österreich anerkannt sind.<br />
Zweiter Teil: Die TeilnehmerInnen präsentieren<br />
in einem kurzen Brainstorming ihr<br />
bereits vorhandenes Wissen über die ausgewählten<br />
Religionen. Anschließend teilt die/<br />
der GruppenleiterIn fundiertes Informationsmaterial<br />
über die religiösen Gemeinschaften<br />
aus, und die TeilnehmerInnen finden sich zu<br />
Gruppen zusammen, von denen jede eine der<br />
vorhandenen Religionen auswählt, so dass<br />
letztendlich alle, auch die negativ besetzten<br />
Gruppierungen verteilt werden. Für ein multireligiöses<br />
Treffen arbeitet jede Gruppe in einem<br />
Lied, einem Bild, einem Cartoon, einem<br />
Rollenspiel o.ä. etwas aus, das die Bräuche<br />
und den Glauben dieser Religion widerspiegelt.<br />
Dazu bekommen sie 40 Minuten Zeit zur<br />
Vorbereitung. Danach präsentiert jede Gruppe<br />
ihren kreativen Beitrag.<br />
Auch der zweite Teil sollte mit einem kurzen<br />
Feedback schließen: Was können die TeilnehmerInnen<br />
aus den Präsentationen lernen?<br />
Haben die unterschiedlichen Präsentationen<br />
etwas gemeinsam? Wie viel muss man über<br />
andere Religionen wissen, um sie ohne Missverständnisse<br />
präsentieren zu können? Ist es<br />
für die TeilnehmerInnen nun, nachdem sie<br />
etwas über andere Religionen gelernt haben,<br />
leichter sie zu verstehen?<br />
Praktische Hinweise: Für die gesamte Übung<br />
sollte im Vorfeld sichergestellt werden, dass<br />
die TeilnehmerInnen gegenüber den religiösen<br />
Gefühlen anderer respektvoll agieren. Zu diesem<br />
Zwecke sollte diese Übung nicht als eine<br />
Kennenlernübung betrachtet werden. Der/die<br />
GruppenleiterIn stellt sicher, dass die Präsentationen<br />
der unterschiedlichen Bräuche nicht