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MENSCHENRECHTE VERSTEHEN - ETC Graz

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218 RECHTSSTAATLICHKEIT UND FAIRES VERFAHREN<br />

• Sollte jeder Mensch als unschuldig angesehen<br />

werden, solange seine Schuld nicht<br />

bewiesen ist?<br />

• Wenn Sie eines Verbrechens angeklagt sind,<br />

sollten Sie dann immer das Recht haben,<br />

sich selbst zu verteidigen?<br />

• Sollte jedem Menschen ein Rechtsbeistand<br />

gewährt werden?<br />

• Sollten alle Menschen vor dem Gesetz<br />

gleich sein?<br />

Falls gewünscht können einige Argumente auf<br />

dem Flipchart festgehalten werden, um die<br />

Diskussion zusammenzufassen.<br />

Feedback: In einer Feedbackrunde sollten die<br />

TeilnehmerInnen die Diskussion nur kurz zusammenfassen:<br />

• Warum, glauben Sie, verteidigen AnwältInnen<br />

VerbrecherInnen?<br />

• Glauben Sie, dass diese AnwältInnen auf<br />

die gleiche Weise angesehen werden wie<br />

die VerbrecherInnen, welche sie verteidigen?<br />

Wenn ja, warum?<br />

Praktische Hinweise: Zur Einführung in diese<br />

Übung kann ein Video gezeigt werden, oder<br />

die TeilnehmerInnen lesen einen Artikel über<br />

berüchtigte Kriminelle wie zum Beispiel aus<br />

der Nazizeit in Deutschland, dem Ku-Klux-<br />

Klan in den Vereinigten Staaten oder über Diktatoren<br />

in Lateinamerika oder Asien. Die/der<br />

TrainerIn kann sich auch auf lokale und zeitgenössische<br />

Umstände beziehen, beispielsweise<br />

auf Menschen, welche in der öffentlichen<br />

Meinung verurteilt werden, nachdem sie ein<br />

schweres Verbrechen begangen haben. In diesem<br />

Fall sollte die/der TrainerIn aber mit den<br />

Emotionen rechnen, die ein solches Thema<br />

aufwühlt. Die Ansichten der TeilnehmerInnen<br />

sollen nicht verurteilt werden, es ist allerdings<br />

klar festzustellen, dass die Menschenrechte<br />

für alle gelten und einem Menschen zu keiner<br />

Zeit entzogen werden können.<br />

Variationsvorschläge: Diskutieren Sie Art. 11<br />

der AEMR. Nach dem Aufschreiben des Arti-<br />

kels auf einen Flipchart sollten Bedeutung und<br />

Zwecks dieses Artikels unterstrichen werden –<br />

jeder Mensch muss als unschuldig angesehen<br />

werden, solange seine Schuld nicht erwiesen<br />

ist. Wer eines Verbrechens angeklagt ist, sollte<br />

immer das Recht haben, sich selbst zu verteidigen.<br />

Kein Mensch hat das Recht, einen<br />

anderen Menschen für etwas zu verurteilen<br />

und zu bestrafen, was er nicht getan hat. Die<br />

Unschuldsvermutung und das Recht auf Verteidigung<br />

sind zwei wichtige Prinzipien, die in<br />

diesem Artikel angesprochen werden.<br />

In Zusammenhang damit kann auch das Follow-up<br />

der Übung „Sich Gehör verschaffen?“<br />

gemacht werden.<br />

Teil IV: Follow-up<br />

Lesen Sie Art. 6 und 8 der AEMR.<br />

Art. 6: „Jeder hat das Recht, überall als rechtsfähig<br />

anerkannt zu werden.“ Erklären Sie die<br />

Bedeutung des Artikels: Dass ein Mensch überall<br />

den gleichen rechtlichen Schutz genießen<br />

sollte wie jede/r andere. Definition: Vor dem<br />

Gesetz ist eine Person jemand, die das Rechtssystem<br />

als Subjekt des Rechtsschutzes und der<br />

damit verbundenen Verantwortung anerkennt.<br />

Art. 8: „Jeder hat Anspruch auf einen wirksamen<br />

Rechtsbehelf bei den zuständigen innerstaatlichen<br />

Gerichten gegen Handlungen, durch<br />

die seine ihm nach der Verfassung oder nach<br />

dem Gesetz zustehenden Grundrechte verletzt<br />

werden.“ Dies bedeutet, dass man rechtliche<br />

Hilfe bekommen sollte, wenn die vom Staat<br />

garantierten Rechte nicht respektiert werden.<br />

Verwandte Rechte und Themen: Unschuldsvermutung,<br />

Anerkennung als Person vor dem<br />

Gesetz, Recht auf kompetente Verteidigung,<br />

Demokratie<br />

Quelle: adaptiert aus: Correspondence Bias<br />

in Everyday Life, Carleton College, Minnesota,<br />

USA. http://carleton.edu/curricular

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