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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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<strong>und</strong> allen Anfor<strong>der</strong>ungen an eine mo<strong>der</strong>ne, bürgerfre<strong>und</strong>liche <strong>Polizei</strong> gerecht wird.<br />

Die „Cop Culture“ dagegen stellt durchaus praktikable Verhaltensmuster für sämt-<br />

liche Standardsituationen des täglichen Dienstes zur Verfügung. Diese Hand-<br />

lungsmuster wurden nicht von Arbeitsgruppen entworfen <strong>und</strong> über Schulungs-<br />

maßnahmen implementiert, son<strong>der</strong>n sie haben sich im Laufe von Jahrzehnten in<br />

<strong>der</strong> Praxis selbst herausgebildet <strong>und</strong> wurden von Generation zu Generation wei-<br />

tergegeben. Dabei konnten nur solche Verhaltensweisen bestehen, die sich immer<br />

wie<strong>der</strong> als geeignet erwiesen, den unmittelbaren Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> gegebenen<br />

Situation gerecht zu werden. Diese Handlungsmuster entstanden also in <strong>der</strong> Pra-<br />

xis <strong>und</strong> durch die Praxis - <strong>und</strong> können deshalb auch nur durch praktische Erfah-<br />

rungen verän<strong>der</strong>t werden.<br />

Doch die Handlungsmuster <strong>der</strong> „Cop Culture“ sind nur auf die Lösung einer unmittelbaren<br />

Aufgabe gerichtet. Sowohl <strong>der</strong> verfassungsrechtliche Rahmen als auch<br />

die offiziellen Zielstellungen <strong>und</strong> Leitlinien <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>führung bleiben in ihnen unberücksichtigt.<br />

Die „Cop Culture“ stellt ein geschlossenes System dar, das auf Störungen<br />

von außen recht empfindlich reagiert. Auch die Verhaltensän<strong>der</strong>ungen,<br />

welche die <strong>Polizei</strong>strukturreform von jedem <strong>Polizei</strong>beamten for<strong>der</strong>t, werden als<br />

solche Störungen empf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> abgewehrt. Wenn ein neues Verhalten von den<br />

<strong>Polizei</strong>beamten internalisiert werden soll, kann dass also nur über zwei Wege ge-<br />

schehen:<br />

1. die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> polizeilichen Praxis, die wie<strong>der</strong>um zu einer Anpassung<br />

<strong>der</strong> „Cop Culture“ an diese verän<strong>der</strong>te Praxis führt, o<strong>der</strong><br />

2. über eine verhaltensorientierte <strong>Fortbildung</strong>, die in <strong>der</strong> Lage ist, die<br />

„Schutzhülle“ <strong>der</strong> „Cop Culture“ zu durchbrechen.<br />

3 Institutionelle Schlüsselsituationen im Berufsbild des<br />

<strong>Polizei</strong>beamten <strong>und</strong> Folgerungen für die Integrierte<br />

<strong>Fortbildung</strong><br />

Im Abschnitt 2.4 wurde festgestellt, dass es zwei unterschiedliche Kulturen inner-<br />

halb <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> gibt, in <strong>der</strong>en Spannungsfeld die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> tätig wer-<br />

den muss. Während die „Cop Culture“ durch die persönlichen Erfahrungen <strong>der</strong><br />

<strong>Polizei</strong>beamten <strong>und</strong> alte Traditionen geprägt wird <strong>und</strong> Handlungsmuster für die<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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