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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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- Bei einer Bedrohungslage, als ein Täter drohte, ein Haus in die Luft zu spren-<br />

gen.<br />

Unsicherheiten bzw. Orientierungslosigkeit zeigten sich also in Situationen:<br />

a) die vollkommen ungewohnt waren <strong>und</strong> für die keine Verhaltensmuster<br />

existierten (Gasexplosion mit mehreren Toten; Täter, <strong>der</strong> droht, sein Haus<br />

in die Luft zu sprengen; plötzlich als <strong>Polizei</strong>beamter selbst Opfer einer<br />

Straftat zu werden),<br />

b) die an sich Routinehandlungen darstellen, aber plötzlich einen ungewohn-<br />

ten Verlauf nahmen (ein PKW, <strong>der</strong> bereits gehalten hat, fährt plötzlich auf<br />

den Funkstreifenwagen zu; <strong>der</strong> Täter hat eine scharfe Waffe, die nun si-<br />

chergestellt werden muss),<br />

c) die zwar relativ häufig auftreten, für die die Streifenbeamten nicht ausrei-<br />

chend trainiert sind, bzw. für die <strong>der</strong> Einsatz von Spezialkräften vorgesehen<br />

ist (Umgang mit Personen, die Suizid begehen wollen; Umgang mit<br />

bewaffneten Tätern; Bedrohungslagen, bei denen sich <strong>der</strong> Täter im Haus<br />

verschanzt hat <strong>und</strong> angeblich über Sprengmittel verfügt; aber auch bei<br />

Einsätzen, bei denen den <strong>Polizei</strong>beamten einfacher körperlicher Wi<strong>der</strong>stand<br />

entgegengesetzt wird).<br />

Schlussfolgerungen für die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> müssen demzufolge sein:<br />

- bestimmte Standardabläufe, wie z.B. das Überwinden von körperlichem Wi<strong>der</strong>-<br />

stand, regelmäßig zu trainieren,<br />

- im Training klar zu machen, dass auch Routinehandlungen plötzlich eine ungewohnte<br />

Wendung nehmen können, auf die man vorbereitet sein muss <strong>und</strong><br />

- auch hier den <strong>Polizei</strong>beamten auf das Unvorhersehbare vorzubereiten.<br />

Wichtig ist es auch, zu wissen, welchen Tätergruppen bzw. welchen Betroffenen<br />

<strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamte gewöhnlich gegenübersteht. Je häufiger <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamte einen<br />

bestimmten Personenkreis bei einer bestimmten Art von Einsätzen erlebt,<br />

desto mehr verfestigt sich bei ihm die Erfahrung, dass bestimmte Einsätze ganz<br />

bestimmten „Täterpersönlichkeiten“ zuzuordnen seien. Bei bestimmten Sachverhalten<br />

werden also von vornherein ganz bestimmte Täter erwartet. Trifft <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamte<br />

auf einen Bürger, <strong>der</strong> einem dieser abgespeicherten „Täterprofile“ ent-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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