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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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sungen übernommen <strong>und</strong> tragen auf Dauer zur Internalisierung dieses Fremdbil-<br />

des <strong>und</strong> zur Übernahme dieser Wertvorstellungen bei.“ (Savelsberg 1995, S. 95)<br />

Zu ähnlichen Schlussfolgerungen in Bezug auf die relative Konstanz <strong>der</strong> beste-<br />

henden Machtverhältnisse <strong>und</strong> Organisationsprinzipien innerhalb <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong><br />

kommt auch Maibach: „Die Organisation folgt vordemokratischen Strukturprinzi-<br />

pien, die von <strong>der</strong> Verfasserin empirisch erfaßt worden sind. Es gibt zwar Organisa-<br />

tionsgesetze, die aber eher Organisationsmacht verleihen als Organisationsinhalte<br />

vorgeben. Deswegen können von je<strong>der</strong> neuen politischen Generation neue Struk-<br />

turen erf<strong>und</strong>en <strong>und</strong> eingeführt werden. Diese können zwar hier <strong>und</strong> da einige Ar-<br />

beitsabläufe verbessern, än<strong>der</strong>n aber nichts an den »monarchistischen« Macht-<br />

verhältnissen.“ (Maibach 1996, S. 198)<br />

Dass es sich bei <strong>der</strong> hohen Handlungswirksamkeit <strong>und</strong> <strong>der</strong> großen Resistenz <strong>der</strong><br />

„Cop Culture“ gegenüber allen Verän<strong>der</strong>ungsbemühungen nicht nur um eine poli-<br />

zeispezifische, son<strong>der</strong>n eine allgemeingültige Erscheinung handelt, zeigt Matura-<br />

na: „Soziale Systeme sind gr<strong>und</strong>sätzlich konservativ. Daß dies auch für den Be-<br />

reich <strong>der</strong> menschlichen Sozialität gilt, ist offensichtlich. Die Mitglie<strong>der</strong> jedwe<strong>der</strong><br />

menschlichen Gesellschaft verwirklichen diese durch ihr Verhalten, <strong>und</strong> durch ihr<br />

Verhalten selektieren sie sowohl bei ihren alten als auch bei ihren neuen Mitglie-<br />

<strong>der</strong>n beständig die gleichen Verhaltensweisen.“ (Maturana 1994, S. 295)<br />

Ein Ausbruch aus diesem Reproduktionskreislauf von Verhaltensweisen kann nur<br />

über eine umfassende Verhaltensän<strong>der</strong>ung auf allen Ebenen <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>hierarchie<br />

erfolgen. <strong>Polizei</strong>beamte beginnen frühestens mit 16 Jahren im mittleren Dienst, mit<br />

19 Jahren im gehobenen Dienst mit ihrer Ausbildung. Viele <strong>der</strong> heute tätigen Poli-<br />

zeibeamten erhielten ihre Ausbildung zu Zeiten, in denen soziale Kompetenz als<br />

Eigenschaft eines <strong>Polizei</strong>beamten noch nicht explizit gefor<strong>der</strong>t war. Aus diesen<br />

Tatsachen ergeben sich beträchtliche Schwierigkeiten für die polizeiliche Aus- <strong>und</strong><br />

<strong>Fortbildung</strong>, wenn es darum geht, die soziale Kompetenz <strong>der</strong> Auszubildenden <strong>und</strong><br />

Beamten zu verbessern. Ausgehend von <strong>der</strong> Definition <strong>der</strong> sozialen Kompetenz<br />

bringt Schimpeler diese Schwierigkeiten wie folgt zum Ausdruck:<br />

„Nach herrschen<strong>der</strong> Lehrmeinung entwickelt sich soziale Kompetenz in einem jah-<br />

relangen Sozialisationsprozess aus biologischen Anlagen, kulturellen Kontrollmus-<br />

tern <strong>und</strong> individuellen Werten. Allein schon diese Komplexität scheint es schwierig<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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