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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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schaftlichen Handelns, als auch die weitere Einbeziehung subjektiver Elemente in<br />

den Organisationsbegriff führten zu einer immer umfassen<strong>der</strong>en Verzahnung des<br />

Begriffes „Organisation“ mit dem Begriff „Kultur“.<br />

So sieht Türk Organisationen als lebensweltlich konstituierte Handlungszusam-<br />

menhänge mit eigener Kultur an. Normalerweise wirkt die Organisationskultur in-<br />

tegrativ, in Großorganisationen wie <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> eines B<strong>und</strong>eslandes kann sie aber<br />

auch eine trennende Wirkung haben. Entscheidenden Einfluss hat die Kultur auf<br />

das strukturelle Beharrungsvermögen einer Organisation. Innovationen innerhalb<br />

einer Organisation, wie sie beispielsweise durch die <strong>Polizei</strong>strukturreform ange-<br />

strebt werden, können demzufolge nur aus dem Spannungsverhältnis zwischen<br />

<strong>der</strong> dominanten Kultur <strong>und</strong> den Subkulturen <strong>der</strong> Organisation heraus entstehen.<br />

(Türk 1989, S. 26) Damit wären die Anerkennung <strong>der</strong> Existenz von mindestens<br />

zwei unterschiedlichen Kulturen in <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> sowie die Kenntnis <strong>und</strong> die Nutzung<br />

des Spannungsverhältnisses zwischen beiden, die Gr<strong>und</strong>voraussetzung für das<br />

Gelingen des Reformprozesses <strong>und</strong> die Umsetzung <strong>der</strong> Ziele <strong>der</strong> Reform.<br />

Entscheidend für die Organisationen sind nicht die objektiv-versachlichten, son<strong>der</strong>n<br />

die subjektiven <strong>und</strong> kollektiven Strukturen. Durch die ständige Fluktuation<br />

von Personal, Aufgabenbereichen etc. befinden sich Organisationen in einer permanenten<br />

Bewegung. Auch durch Lernprozesse innerhalb <strong>der</strong> Organisation <strong>und</strong><br />

das sich än<strong>der</strong>nde Lebensalter ihrer Mitglie<strong>der</strong> kommt es zu einer ständigen Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Organisation. Dadurch bekommt <strong>der</strong> Faktor Zeit für die Organisation<br />

eine große Bedeutung. Die Verän<strong>der</strong>ungsprozesse innerhalb einer Organisation<br />

werden durch eine „Vorschriftenhypertrophie“ begleitet, die man auch als „Alterungsprozess“<br />

einer Organisation ansehen kann. (Türk 1989, S. 26) Diese „Vorschriftenhypertrophie“<br />

wurde auch durch die <strong>Polizei</strong>strukturreform nicht beseitigt,<br />

ein Abbau <strong>der</strong> Zahl von Erlassen <strong>und</strong> Dienstanweisungen erfolgte nicht.<br />

Ein wesentlicher Blickwinkel für die Betrachtung je<strong>der</strong> Organisation wird von Türk<br />

eröffnet: „Organisationen sind nicht durch Rationalität ausgezeichnet, son<strong>der</strong>n<br />

vielmehr handelt es sich bei dieser ubiquitären Unterstellung um einen wohlgepflegten<br />

Mythos <strong>der</strong> Theorie wie auch <strong>der</strong> Praxis.“ (Türk 1989, S. 26) Bei einer<br />

Organisation wie <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>, die auf Gr<strong>und</strong>lage „rationaler“ Kriterien reformiert<br />

werden soll, weist dieser Ansatz zumindest auf die Notwendigkeit hin, auch den<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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