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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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treten. Hier spielt vor allem die Leistungsangst eine Rolle. „Leistungsangst läßt<br />

sich definieren als die Besorgtheit <strong>und</strong> Aufgeregtheit angesichts von leistungsthe-<br />

matischen Anfor<strong>der</strong>ungssituationen, die als selbstwertbedrohlich angesehen wer-<br />

den. Dazu gehören alle Fälle von Besorgtheit bei <strong>der</strong> individuelle Auseinan<strong>der</strong>set-<br />

zungen mit Gütemaßstäben, die <strong>der</strong> eigenen o<strong>der</strong> fremden Bewertung unterlie-<br />

gen.“ (Schwarzer 1986, S. 51) Der <strong>Polizei</strong>beamte im Seminar kann durchaus<br />

Angst vor <strong>der</strong> Bewertung durch den Trainer haben. Beson<strong>der</strong>s große Ängste kön-<br />

nen sich aufbauen, wenn sich <strong>der</strong> Seminarteilnehmer durch die Gruppe o<strong>der</strong> ein-<br />

zelne Gruppenmitglie<strong>der</strong> bewertet fühlt.<br />

Der Trainer braucht Seminarteilnehmer, die bereit sind, ihr bisheriges Handeln in<br />

Frage zu stellen, um Lösungsmöglichkeiten für polizeiliche Schlüsselsituationen<br />

erarbeiten zu lassen. Allerdings hat er es oft mit fest gefügten Gruppen zu tun, in<br />

denen hierarchisch geprägte Strukturen herrschen. Als negativ hat es sich in diesem<br />

Zusammenhang erwiesen, wenn ganze Dienstgruppen o<strong>der</strong> große Teile von<br />

ihnen zusammen zum Training erscheinen. Hier fühlt sich <strong>der</strong> einzelne <strong>Polizei</strong>beamte<br />

von den Kollegen beobachtet <strong>und</strong> bewertet, mit denen er täglich seinen<br />

Dienst verrichtet. Auch die Anwesenheit eines direkten Vorgesetzten kann Angst<br />

auslösen<strong>der</strong> Faktor sein. Weiterhin haben Seminarteilnehmer mit einem hohen<br />

Dienstposten, Dienst- o<strong>der</strong> Spezialisierungsgrad (Wachdienstführer, Hubschrauberpiloten,<br />

Sachbearbeiter <strong>der</strong> Kriminalpolizei usw.) zwar einen hohen Status innerhalb<br />

<strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> Trainingsgruppe, verfügen aber oft über wenig o<strong>der</strong><br />

keine Erfahrung mit den polizeilichen Schlüsselsituationen, die im Seminar trainiert<br />

werden sollen. Auch hier kann Angst auftreten, sich vor <strong>der</strong> Gruppe zu blamieren.<br />

Diese Ängste gilt es zu erkennen <strong>und</strong> abzubauen.<br />

Welche <strong>Möglichkeiten</strong> hat <strong>der</strong> Trainer, Angst bei den Seminarteilnehmern zu erkennen?<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist es sehr problematisch, Angst zu erkennen, da Herausfor<strong>der</strong>ung,<br />

Furcht <strong>und</strong> Angst nur durch ihre subjektive Komponente voneinan<strong>der</strong><br />

abgegrenzt werden, die nach außen sichtbare Reaktion - also die physiologische<br />

Stressreaktion - aber in allen drei Fällen gleich ist. Selbst für Experten ist es<br />

schwierig, hier exakte Aussagen zu treffen. Dem Trainer stehen mehrere <strong>Möglichkeiten</strong><br />

zur Verfügung, um Angst zu erkennen. So kann er die Verhaltensweisen<br />

<strong>und</strong> Reaktionen <strong>der</strong> Seminarteilnehmer beobachten. Dabei sollte er beson<strong>der</strong>s auf<br />

äußere Anzeichen von Angst - wie Schweißbildung, Rötung <strong>der</strong> Haut <strong>und</strong> Hände-<br />

300<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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