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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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sche Schlussfolgerungen gezogen werden. In diesen Fällen müssen im Seminar<br />

Trainingssituationen geschaffen werden, in denen unzweckmäßiges Handeln of-<br />

fensichtlich wird <strong>und</strong> neue Handlungsmuster erarbeitet werden können.<br />

Einige <strong>der</strong> im Rahmen <strong>der</strong> KfN-Studie Befragten gaben an, dass während <strong>der</strong> Ein-<br />

sätze oft Unklarheiten in rechtlichen Fragen wie z.B. zum Schusswaffengebrauch<br />

o<strong>der</strong> zur Anwendung des Schlagstocks bestanden. Auch nach dem Einsatz kam<br />

es zu Konflikten in <strong>der</strong> rechtlichen Bewertung zwischen Vorgesetzten <strong>und</strong> einge-<br />

setzten Beamten. Hier zeigt sich eine Diskrepanz zwischen dem tatsächlich ge-<br />

zeigten <strong>und</strong> dem „schulmäßige" Verhalten. Demzufolge muss die Integrierte Fort-<br />

bildung dazu beitragen, diese rechtlichen Unsicherheiten zu beseitigen. Dass die<br />

Ausbildung hier durchaus erfolgreich sein kann, zeigten die Aussagen einiger <strong>der</strong><br />

Befragten. Diese schätzten ein, dass die Ausbildung besser geworden sei, sodass<br />

Unsicherheiten in stressigen Situationen nicht mehr auftreten würden.<br />

(Ohlemacher, Rüger, Schacht u.a. 2003, S. 96) Weiterhin sollten nach Meinung<br />

einiger <strong>der</strong> Befragten das Training, die Schulung <strong>und</strong> die Betreuung vor <strong>und</strong> nach<br />

den Einsätzen verbessert werden, um kritische Situationen angemessen bewältigen<br />

zu können. Durch ein häufigeres Einsatztraining, Schulung in rechtlichen Belangen<br />

<strong>und</strong> eine bessere psychologische Betreuung ließe sich zukünftiges Verhalten<br />

optimieren. (Ohlemacher, Rüger, Schacht u.a. 2003, S. 99) Sie wünschen sich<br />

mehr Besprechungen vor <strong>und</strong> nach den Einsätzen - verb<strong>und</strong>en mit einem stärkeren<br />

Austausch über gefährdende Situationen. (Ohlemacher, Rüger, Schacht u.a.<br />

2003, S. 105) Dieser Austausch kann ebenfalls in den Seminaren <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong><br />

<strong>Fortbildung</strong> erfolgen.<br />

Die Meinung einiger weniger Polizisten zeigt aber auch, wie verbreitet die Verhaltensmuster<br />

<strong>der</strong> „Cop Culture“ sind <strong>und</strong> welche Bedeutung man ihnen beimisst. So<br />

vertraten sie die Meinung, dass man alle schwierigen Situationen allein mit Hilfe<br />

<strong>der</strong> Erfahrung lösen könne. Situationen könne man nicht in <strong>der</strong> Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

trainieren o<strong>der</strong> nachstellen, da je<strong>der</strong> Sachverhalt an<strong>der</strong>s gelagert sei.<br />

Deshalb ließen sich Situationen im täglichen <strong>Polizei</strong>alltag überwiegend nur durch<br />

berufliche Erfahrung bewältigen. Mutiges <strong>und</strong> konsequentes Handeln in realen<br />

Situationen ließe sich nicht trainieren. Auch beruhe <strong>der</strong> Gedanke <strong>der</strong> Eigensicherung<br />

darauf, dass Situationen nach einem starren Schema behandelt werden. Die<br />

Praxis verlangt dagegen Flexibilität in <strong>der</strong> Eigensicherung. (Ohlemacher, Rüger,<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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