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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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eliebig, ahistorisch <strong>und</strong> gewissermaßen gesellschaftsfern auf <strong>der</strong> Insel <strong>der</strong> je-<br />

weils zu entwickelnden Organisation, ist gerade eine wirksame ‚Strategie‘ <strong>der</strong> Hie-<br />

rarchiesicherung.“ (Kappler 1980, S. 220 f.) Es kommt also darauf an, die Normen<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> nicht isoliert zu betrachten, son<strong>der</strong>n sie im Rahmen des Ge-<br />

samtverständnisses unserer Gesellschaft von einer effektiven <strong>Polizei</strong>arbeit, zu<br />

sehen.<br />

Bereits Mitte <strong>der</strong> siebziger Jahre versuchte man, in <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> zu einem kooperativen<br />

Führungsstil überzugehen. Dieser sollte – ein Wi<strong>der</strong>spruch an sich – mit Hilfe<br />

von entsprechenden Dienstanweisungen durchgesetzt werden. Entsprechend gering<br />

waren auch die Erfolge. Bis heute wird er - wenn überhaupt - nur punktuell<br />

umgesetzt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vollzugsorientierte Rollen dem Rollenspieler<br />

nur einen engen persönlichen Spielraum lassen <strong>und</strong> es stattdessen um<br />

„die gehorsame Einordnung in ein relativ dichtes Netz von Regeln“ geht. (Schäffter<br />

1981a, S. 95) Damit sind <strong>der</strong> Delegation von Verantwortung <strong>und</strong> Kompetenz, <strong>der</strong><br />

Transparenz von Entscheidungen <strong>und</strong> einer gerechten Leistungsbewertung deutliche<br />

<strong>Grenzen</strong> gesetzt. Seit 1980 nimmt Führungslehre zwar einen hohen Anteil bei<br />

<strong>der</strong> Ausbildung des höheren Dienstes ein, zu einer Umsetzung des Gelernten in<br />

<strong>der</strong> Praxis kommt es aber meist nicht.<br />

Ebenfalls Mitte <strong>der</strong> 70er Jahre versuchte man, bei <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> zur „Corporate Identity“<br />

überzugehen. Während von einigen Autoren Corporate Identity nur als reines<br />

Werte- <strong>und</strong> Normensystem interpretiert wird, definiert Savelsberg Corporate Identity<br />

als Unternehmenskultur, welche die Werte <strong>und</strong> Normen einer Organisation beinhaltet,<br />

„die durch die Interaktion mit <strong>der</strong> Umwelt entstanden sind <strong>und</strong> sich in charakteristischen<br />

Symbolen in <strong>der</strong> Organisation verkörpern“. (Savelsberg 1995, S.<br />

86) Corporate Identity kommt somit die Rolle „eines sinnstiftenden identifikatorischen<br />

Überbaues“ zu. (Savelsberg 1995, S. 85) Bis heute konnte dieses<br />

Modell <strong>der</strong> Unternehmenskultur aber noch nicht umfassend umgesetzt werden. So<br />

gaben im Rahmen einer Befragung des höheren Dienstes <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen „79,2 % an, daß für die Organisation <strong>Polizei</strong> ein identifikatorischer<br />

Überbau im Sinne einer solchen Corporate Identity fehlen würde.<br />

Legt man die Elemente einer Unternehmenskultur nach DEAL/KENNEDY für eine<br />

<strong>Polizei</strong>kultur zugr<strong>und</strong>e <strong>und</strong> überträgt die Antworten auf das erste Element 'Werte‘,<br />

80<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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