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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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von waren männlich <strong>und</strong> 26 weiblich. Von den Angreifern standen 106 <strong>der</strong> Männer<br />

<strong>und</strong> 15 <strong>der</strong> Frauen unter Alkohol- bzw. Drogeneinfluss. In drei Fällen waren mehr<br />

als ein Täter beteiligt. Von den 433 angegriffenen Beamten (davon 395 männlich<br />

<strong>und</strong> 38 weiblich) wurden 46 verletzt. In 235 Fällen wurde durch die <strong>Polizei</strong>beamten<br />

unmittelbarer Zwang ausgeübt, davon 12-mal mit Pfefferspray, 2-mal durch den<br />

Einsatz eines Diensth<strong>und</strong>es <strong>und</strong> 1-mal mit <strong>der</strong> Taschenlampe. (MIBb 2004b, S. 2)<br />

Der Datenerfassung zu Angriffen auf <strong>Polizei</strong>beamte im Land Brandenburg liegen<br />

an<strong>der</strong>e Kriterien zugr<strong>und</strong>e, als sie bei <strong>der</strong> Erarbeitung <strong>der</strong> weiter oben zitierten<br />

KfN-Studie verwendet wurden. Trotzdem decken sich die für das Land Branden-<br />

burg gewonnenen Erkenntnisse in vielen Fällen mit den Ergebnissen <strong>der</strong> b<strong>und</strong>es-<br />

weiten KfN-Studie. Die geson<strong>der</strong>te Erfassung von Angriffen auf <strong>Polizei</strong>beamte im<br />

Land Brandenburg ermöglicht es jedoch, die Seminare <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong><br />

konkreter <strong>und</strong> aktueller auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten des Landes zuzu-<br />

schneiden, als das bei alleiniger Nutzung internationaler o<strong>der</strong> b<strong>und</strong>esweiter Stu-<br />

dien möglich wäre.<br />

3.3 Schlussfolgerungen für die Integrierte <strong>Fortbildung</strong><br />

Die Auswertung <strong>der</strong> regelmäßig im Rahmen des Dienstes erfassten Informationen<br />

zu polizeilichen Einsätzen <strong>und</strong> <strong>der</strong> verschiedenen Studien zum Thema „Gewalt<br />

<strong>und</strong> <strong>Polizei</strong>“ zeigt, dass bestimmte Einsatzarten <strong>und</strong> Handlungsabläufe sowohl<br />

recht häufig im <strong>Polizei</strong>dienst vorkommen, als auch große Gefahren für die <strong>Polizei</strong>beamten<br />

in sich bergen. Gerade für die häufig vorkommenden Einsatzarten verfügt<br />

je<strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamte über Handlungsmuster, die durch eigene Erfahrung <strong>und</strong><br />

die Erfahrung an<strong>der</strong>er <strong>Polizei</strong>beamter geprägt wurden. Diese Handlungsmuster<br />

werden im täglichen Dienst gegenüber den offiziellen Richtlinien <strong>und</strong> Vorschriften<br />

bevorzugt. Hier zeigt sich also deutlich das Primat <strong>der</strong> „Cop Culture“ gegenüber<br />

<strong>der</strong> „Leitbildkultur“. Da bei relativ selten vorkommenden Situationen (wie z.B. „Täter<br />

droht, sein Haus in die Luft zu sprengen“) <strong>und</strong> bei Situationen, bei denen auf<br />

Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten von vornherein mit großen Gefahren <strong>und</strong><br />

hohem Konfliktpotenzial gerechnet wird (wie z.B. bei einer Messerstecherei zwischen<br />

betrunkenen Personen) die Leitlinien zur Eigensicherung durchaus beachtet<br />

werden, kommt es hier selten zur Verletzung <strong>und</strong> Tötung von <strong>Polizei</strong>beamten. Ver-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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