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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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verantwortet werden sollen.“ (MIBb 2004, S. 143)<br />

Als Instrument zur Überwindung von Vorbehalten gegenüber nötigen Verände-<br />

rungsprozessen im eigenen Handeln <strong>und</strong> zur Durchsetzung <strong>der</strong> auf <strong>der</strong> persona-<br />

len Ebene angestrebten Verän<strong>der</strong>ungen bietet sich die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> an.<br />

Sie ist einzige Form <strong>der</strong> verhaltensorientierten <strong>Fortbildung</strong> <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> des Landes<br />

Brandenburg, die regelmäßig alle <strong>Polizei</strong>beamten erreicht. Im Rahmen <strong>der</strong> Orga-<br />

nisationsentwicklung arbeitet die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> nicht primär auf strukturel-<br />

le Verän<strong>der</strong>ungen innerhalb <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> hin, son<strong>der</strong>n sie zielt auf Verhaltensände-<br />

rungen beim einzelnen <strong>Polizei</strong>beamten ab. Somit kann ihr Betätigungsfeld im<br />

Rahmen des Reformprozesses nicht auf <strong>der</strong> strukturellen, son<strong>der</strong>n nur auf <strong>der</strong><br />

personalen Ebene liegen. Für die Integrierte <strong>Fortbildung</strong>, die mit dem Ziel geschaf-<br />

fen wurde, Verhaltensän<strong>der</strong>ungen bei einzelnen <strong>Polizei</strong>beamten zu erreichen,<br />

stellt sich im Rahmen des Reformprozesses die zentrale Frage: Welches Verhält-<br />

nis besteht zwischen dem Lernen des Einzelnen <strong>und</strong> dem Lernen einer Organisa-<br />

tion?<br />

Die Vielfalt <strong>und</strong> Entwicklung des Begriffs „Organisation“ <strong>und</strong> die Strukturen <strong>der</strong><br />

„Organisation <strong>Polizei</strong>“ wurden bereits im Abschnitt 2.4.1 untersucht. Dabei wurde<br />

festgestellt, dass die „Organisation <strong>Polizei</strong>“ von zwei unterschiedlichen Kulturen<br />

geprägt wird: <strong>der</strong> „Leitbildkultur“ <strong>und</strong> <strong>der</strong> „Cop Culture“. Das Konzept <strong>der</strong> zwei Kulturen<br />

innerhalb <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> hat für die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> entscheidende Bedeutung,<br />

weil jede <strong>der</strong> beiden Organisationskulturen auch spezifische Lernpotenziale<br />

öffnet. Das Lernen einer Organisation kann immer nur über individuelle Lernprozesse<br />

ihrer einzelnen Mitglie<strong>der</strong> erfolgen. Das Ergebnis des Lernprozesses<br />

einer Organisation kann jedoch größer sein als die Summe <strong>der</strong> individuellen Lernprozesse.<br />

Von einem organisierten Lernprozess kann man in diesem Sinne immer<br />

dann sprechen, „wenn ein Informationszuwachs über die geplante Verän<strong>der</strong>ung<br />

einzelner Elemente hinaus auch eine Innovation in <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Institution<br />

bewirkt hat.“ (Schäffter 1981a, S. 53)<br />

Einen zweckmäßigen Ansatz für die Erklärung des Lernens einer Organisation<br />

bietet die Systemtheorie von Luhmann. Luhmann betrachtet Organisationen als<br />

autopoietische Systeme. Derartige Systeme sind in <strong>der</strong> Lage, sich selbst zu reproduzieren<br />

<strong>und</strong> damit zu überleben. Die Betrachtung autopoietischer Systeme, be-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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