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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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auch für die Täter <strong>und</strong> für Unbeteiligte - Schlüsselsituationen des <strong>Polizei</strong>dienstes.<br />

Als solche müssen sie – ungeachtet ihrer Seltenheit – auch in <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong><br />

<strong>Fortbildung</strong> trainiert werden, um den Beamten entsprechende Handlungsmuster<br />

bereitzustellen. Dabei ist zu berücksichtigen, welche Beson<strong>der</strong>heiten diese Art von<br />

Angriffen im Vergleich zu allen an<strong>der</strong>en Angriffen aufweist.<br />

Bei Angriffen mit Tötungsabsicht bzw. -vorsatz <strong>und</strong> gravierenden Folgen:<br />

- dominierten als Tatort deutlich bürgerliche Wohngebiete,<br />

- überproportional häufig ereigneten sich die Angriffe bei Überprüfungen von<br />

verdächtigen Personen, beim Verhin<strong>der</strong>n einer Flucht, beim Ansprechen bzw.<br />

bei <strong>der</strong> Kontaktaufnahme sowie bei <strong>der</strong> Verfolgung <strong>und</strong><br />

- über 90 % <strong>der</strong> Angriffe kam völlig überraschend.<br />

Angriffe mit Tötungsabsicht bzw. -vorsatz mit Folgen sind gegenüber Angriffen mit<br />

Tötungsabsicht, die ohne Folgen blieben, beson<strong>der</strong>s durch folgende Merkmale<br />

gekennzeichnet:<br />

- Hier finden sich eher jüngere Täter (21 bis 30 Jahre: 39 %). Die Täter sind<br />

noch weniger alkoholisiert (nur zu ca. einem Drittel). Der Anteil von psychi-<br />

schen Krankheiten ist jedoch erhöht (15 %).<br />

- Sie treten beson<strong>der</strong>s häufig bei Festnahmen, Identitätsfeststellungen <strong>und</strong><br />

Durchsuchungen auf.<br />

- Die späteren Angreifer wurden zuvor als „nicht aggressiv" wahrgenommen.<br />

- Beson<strong>der</strong>s viele Beamte waren beim Einschreiten alleine (11 %). Beson<strong>der</strong>s<br />

die Vereinzelung während <strong>der</strong> Verfolgung/Suche im weiteren Verlauf des poli-<br />

zeilichen Handelns erhöht das Risiko einer gravierenden Verletzung.<br />

- Die konkreten Situationen boten wenig Gelegenheit, sich an die Richtlinien zur<br />

Eigensicherung zu halten. (Ohlemacher, Rüger, Schacht u.a. 2003, S. 73 f.)<br />

Die Angriffsituationen, in denen es zu gravierenden Folgen für die Beamten kam,<br />

waren oft dadurch gekennzeichnet, dass sich die <strong>Polizei</strong>beamten während des<br />

Angriffs in einer äußerst ungünstigen Position befanden, da er für sie völlig überra-<br />

schend kam. Derartige Angriffe ergaben sich nur selten aus „Ausnahmesitua-<br />

tionen" des polizeilichen Handelns, son<strong>der</strong>n meist aus alltäglichen, immer wie<strong>der</strong>-<br />

kehrenden „Standardsituationen". In <strong>der</strong> KfN-Studie werden folgende Situationen<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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