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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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können die <strong>Polizei</strong>beamten feststellen, wie <strong>der</strong> Ausbildungsstand ihres unmittelba-<br />

ren Kollegen ist. Jedoch ergibt sich aus dieser Gruppenzusammensetzung für vie-<br />

le <strong>Polizei</strong>beamte das Problem, dass sie von <strong>der</strong> Person, die ihre Beurteilung<br />

schreibt <strong>und</strong> für ihre Beför<strong>der</strong>ung zuständig ist, beim Training beobachtet werden.<br />

Die Bereitschaft, aktiv zu werden <strong>und</strong> dabei Fehler zu machen - durch welche die<br />

gesamte Gruppe lernen könnte - ist in solchen Fällen stark eingeschränkt. Weiter-<br />

hin muss <strong>der</strong> Trainer berücksichtigen, dass es auch Unterschiede zwischen <strong>der</strong><br />

Rolle, die einzelne Teilnehmer ihrer Dienststellung nach spielen müssten <strong>und</strong> ihrer<br />

tatsächlichen Rolle in <strong>der</strong> Gruppe geben kann.<br />

Eine gemischte Gruppenzusammensetzung, in <strong>der</strong> die Seminarteilnehmer aus<br />

möglichst unterschiedlichen Bereichen kommen, kann dieses Problem min<strong>der</strong>n.<br />

Damit lässt sich auch die „lautlose Praxis <strong>der</strong> Normverstöße“, die „nicht nur aus<br />

‚bösem Willen‘, son<strong>der</strong>n oft aus mangeln<strong>der</strong> Qualifikation o<strong>der</strong> selektiver Wahrnehmung<br />

infolge zu hoher Arbeitsteilung“ erfolgt (Ahlf 1997, S. 90-92) vermin<strong>der</strong>n.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich wurde eine solche Gruppenzusammensetzung in <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong><br />

<strong>Fortbildung</strong> auch von Anfang an angestrebt. In den letzten Jahren standen dem<br />

jedoch meist dienstorganisatorische Gründe entgegen. So ist es kaum möglich,<br />

einzelne <strong>Polizei</strong>beamte aus dem regulären Dienst herauszulösen, son<strong>der</strong>n die<br />

Teilnahme an einem IF-Seminar ist meist nur in <strong>der</strong> so genannten X-Schicht möglich.<br />

Die X-Schicht ist eine Dienstschicht, die gerade nicht in den Schichtrhythmus<br />

eingeb<strong>und</strong>en ist, son<strong>der</strong>n für <strong>Fortbildung</strong>sveranstaltungen <strong>und</strong> Son<strong>der</strong>einsätze zur<br />

Verfügung steht, bzw. in <strong>der</strong> Überst<strong>und</strong>en „abgebummelt“ werden könn(t)en. Im<br />

Rahmen dieses Schichtsystems tritt also meist die gesamte Dienstgruppe zum<br />

Seminar an.<br />

Eine wichtiger Bestandteil <strong>der</strong> Arbeit mit Rollenspielen im IF-Seminar ist <strong>der</strong> Einsatz<br />

von Feedback (Kuse 1990, S. 114 f. <strong>und</strong> Freudenreich, Gräßler, Köberling<br />

1978) Dieser erfolgt im Wesentlichen nach den Regeln, die im Rahmen <strong>der</strong> Themenzentrierten<br />

Interaktion (TZI) aufgestellt wurden. Diese gruppendynamische<br />

Trainingsmethode wurde von Ruth Cohn entwickelt <strong>und</strong> will ein „lebendiges Lernen<br />

in Gruppen“ ermöglichen. Ausgangspunkt <strong>der</strong> theoretischen Überlegungen ist<br />

hier ein Modell, das aus den drei Elementen ES (dem Thema), WIR (<strong>der</strong> Gruppe)<br />

<strong>und</strong> ICH (den einzelnen Gruppenmitglie<strong>der</strong>n) besteht. Diese drei Elemente müssen<br />

im Rahmen des Lehr/Lernprozesses – unter Berücksichtigung <strong>der</strong> vielfältigen<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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