08.01.2013 Aufrufe

Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

sammenhänge zum Inhalt haben. Analog zu diesen Folgen werden im Bereich des<br />

übergreifenden Qualitätsmanagements vor allem Standardisierungen angestrebt,<br />

die unbeabsichtigt zu neuen Formen <strong>der</strong> Bürokratisierung führen.“ (Lange, Schenk<br />

2004, S. 113)<br />

Das konservative Verhalten <strong>der</strong> Organisation <strong>Polizei</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong> daraus resultierende<br />

Wi<strong>der</strong>stand gegen die Reformbestrebungen resultiert also nicht aus den Charakterzügen<br />

<strong>der</strong> einzelnen <strong>Polizei</strong>beamten, son<strong>der</strong>n konservatives Verhalten stellt<br />

einen Wesenszug aller Institutionen dar, die <strong>der</strong> Eingriffsverwaltung zuzurechnen<br />

sind:<br />

„Während die Leistungsverwaltung, sofern sie nicht unter dem Diktat <strong>der</strong> leeren<br />

Kassen handelt, darauf ausgerichtet ist, einen gegebenen gesellschaftlichen Zustand<br />

in eine bestimmte Richtung zu verän<strong>der</strong>n, kann die Eingriffsverwaltung dies<br />

im eigentlichen Sinne nur eingeschränkt bzw. nur in seltenen Fällen vollbringen.<br />

Denn sie ist, wie aufgeführt, nur zum Handeln berechtigt, wenn Störungen gegen<br />

die Rechtsordnung vorliegen. Hier liegt im Übrigen <strong>der</strong> wesentliche Gr<strong>und</strong> für die<br />

strukturkonservative Mentalität, wie sie den Bediensteten <strong>der</strong> Eingriffsverwaltung<br />

zugesprochen wird.“ (Lange, Schenk 2004, S. 108 f.)<br />

Bei <strong>der</strong> konservativen Struktur <strong>der</strong> Organisation <strong>Polizei</strong> – die auch zu Wi<strong>der</strong>ständen<br />

gegen Reformprozesse führt - handelt es sich also um ein Wesensmerkmal<br />

<strong>der</strong> Eingriffsverwaltung. Trotz <strong>der</strong> bedeutenden Unterschiede, die die Eingriffsverwaltung<br />

gegenüber <strong>der</strong> Leistungsverwaltung aufweist, wurde aber auch im Land<br />

Brandenburg versucht, Reformprogramme, welche die gesamte Landesverwaltung<br />

erreichen sollten, sowohl in <strong>der</strong> Eingriffs- als auch in <strong>der</strong> Leistungsverwaltung flächendeckend<br />

umzusetzen. Dabei ging man davon aus, dass alles, was sich in einem<br />

Bereich <strong>der</strong> Verwaltung bewährt hat, auch auf die an<strong>der</strong>en Bereiche übertragbar<br />

sein müsste. Weiterhin wurde versucht, auch Modelle <strong>der</strong> Organisationsentwicklung<br />

aus <strong>der</strong> Wirtschaft auf die <strong>Polizei</strong> zu übertragen. Man orientierte sich<br />

hierbei also an Strukturen von Profit-Organisationen ohne zu berücksichtigen,<br />

dass die <strong>Polizei</strong> eine Non-Profit-Organisation ist.<br />

Die Wurzeln <strong>der</strong> Organisation <strong>Polizei</strong> liegen tief in den bürokratischen Strukturen,<br />

die von Max Weber Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts herausgearbeitet wurden, die<br />

tatsächlich aber noch wesentlich älter sind. Die Entwicklung des bis heute beste-<br />

264<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!