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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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<strong>und</strong> im Rahmen zentraler Leitthemen landeseinheitlich trainiert. Spätere Erweite-<br />

rungen des Spektrums an zentralen Leitthemen <strong>und</strong> behördenspezifischen The-<br />

men erfolgten nicht auf Gr<strong>und</strong>lage empirischer Untersuchungen, son<strong>der</strong>n auf<br />

Wunsch <strong>der</strong> politisch Verantwortlichen, einzelner Leiter von Behörden <strong>und</strong> Einrich-<br />

tungen <strong>und</strong> zum Teil auch unter Berücksichtigung von Vorschlägen <strong>der</strong> Seminar-<br />

teilnehmer <strong>und</strong> <strong>der</strong> Trainer <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong>. So wurden seit 1991 im<br />

Land Brandenburg landesweit folgende Standardmaßnahmen <strong>und</strong> -lagen im<br />

Rahmen <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> behandelt:<br />

- „Anhalten von Fahrzeugen“<br />

- „Familienstreit“<br />

- „Täter vor Ort“<br />

- „Überprüfung von Fahrzeugen <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Insassen im Rahmen von Verkehrs-<br />

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kontrollen“<br />

- „Umgang mit Jugendlichen in <strong>der</strong> Einschreitsituation ‚Ruhestörung‘“ <strong>und</strong><br />

- „Häusliche Gewalt“<br />

Weiterhin wurden dezentral in den Behörden <strong>und</strong> Einrichtungen spezielle Themen<br />

behandelt, die nicht für alle <strong>Polizei</strong>beamten relevant waren. So trainierte man bei<br />

<strong>der</strong> Wasserschutzpolizei „Schiffskontrollen“ <strong>und</strong> bei <strong>der</strong> Landeseinsatzeinheit die<br />

Arbeit an „Kontrollstellen“.<br />

Die in <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> üblichen Begriffe „Standardsituationen <strong>und</strong> -<br />

maßnahmen“ werden seit über zwanzig Jahren verwendet <strong>und</strong> haben sich somit<br />

im Bereich <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> eingebürgert. Sie bergen aber eine Gefahr<br />

in sich, weil sie begrifflich den Schluss nahe legen, dass die Bearbeitung von<br />

„Standardsituationen <strong>und</strong> -maßnahmen“ auch standardisierbar sei. So wurde 2004<br />

in <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> des Landes Brandenburg eine Arbeitsgruppe gebildet, welche für die<br />

Arbeit <strong>der</strong> Autobahnpolizei „Standardabläufe“ erarbeiten sollte, nach denen dann<br />

die Autobahnpolizisten ihre Aufgaben abzuarbeiten hätten. Diese „Standards“ sollten<br />

im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Fortbildung</strong> vermittelt werden. Betrachtet man aber die Vielgestaltigkeit<br />

<strong>der</strong> Situationen, denen <strong>Polizei</strong>beamte gegenüberstehen, so zeigt sich,<br />

dass eine <strong>der</strong>artige „Standardisierung“ nicht nur nicht möglich, son<strong>der</strong>n sogar gefährlich<br />

ist.<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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