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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Trainer schwer, die Seminarteilnehmer zu motivieren, son<strong>der</strong>n auch die organisa-<br />

torischen Vorraussetzungen <strong>der</strong> Seminare führen oft zu Schwierigkeiten bei <strong>der</strong><br />

Motivation. Während Seminare in <strong>der</strong> Wirtschaft <strong>und</strong> an<strong>der</strong>en Bereichen von den<br />

Seminarteilnehmern meist teuer bezahlt werden müssen bzw. einen direkten be-<br />

ruflichen Vorteil bringen, sind die IF-Seminare in <strong>der</strong> Brandenburger <strong>Polizei</strong><br />

„Pflichtveranstaltungen”, welche we<strong>der</strong> die Aufstiegschancen verbessern noch die<br />

Verwendungsbreite erhöhen. Außerdem stellen sie für viele <strong>Polizei</strong>beamte – ne-<br />

ben Schichtdienst <strong>und</strong> Überst<strong>und</strong>en – eine starke Belastung dar. Deshalb lassen<br />

sich Methoden <strong>der</strong> Seminarführung, die sich in an<strong>der</strong>en Bereichen durchaus be-<br />

währt haben können, auf die Bedingungen <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> nicht unmittelbar übertra-<br />

gen.<br />

In den IF-Seminaren sollen <strong>Polizei</strong>beamte zu einer Än<strong>der</strong>ung von Verhaltensweisen<br />

bewegt werden, die sich in <strong>der</strong> Praxis h<strong>und</strong>ertfach bewährt haben. Dabei werden<br />

sie sich von niemandem „belehren” lassen, <strong>der</strong> die im Seminar behandelten<br />

Schlüsselsituationen weniger oft erlebt hat als sie selbst <strong>und</strong> <strong>der</strong> deshalb auch<br />

keine Autorität als „Experte” genießt. Schon deshalb sind dem Einsatz von Methoden<br />

<strong>der</strong> Informationellen Darbietung in <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> enge <strong>Grenzen</strong><br />

gesetzt. Die Erarbeitung von Wissen <strong>und</strong> von neuen Verhaltensweisen muss im<br />

Wesentlichen durch die Seminarteilnehmer selbst erfolgen. Bevor <strong>der</strong> eigentliche<br />

Lernprozess einsetzen kann, ist es deshalb notwendig, die <strong>Polizei</strong>beamten dazu<br />

zu bringen:<br />

- ihre eigenen Defizite zu erkennen <strong>und</strong> zu formulieren<br />

- den Willen zu entwickeln, diese Defizite zu überwinden<br />

- sich selbst als „Experten” zur Überwindung dieser Defizite ins Seminar einzubringen.<br />

Diese drei Punkte bilden den wesentlichen Teil des Seminars. Alle weiteren methodischen<br />

Aspekte sind sek<strong>und</strong>är. Der Trainer muss erreichen, dass er nicht als<br />

„allwissen<strong>der</strong> Fachmann”, <strong>der</strong> jede Frage beantworten kann, son<strong>der</strong>n als „Experte<br />

für die Seminargestaltung” akzeptiert wird. Dazu ist es zuerst notwendig, dass er<br />

sich selbst dieser Rolle bewusst wird. Er sollte sich selbst zwar auch als „Zubringer<br />

von Informationen (Informator)” <strong>und</strong> „Vermittler von Informationen (Mo<strong>der</strong>ator)”<br />

sehen, Priorität gebührt in den Seminaren <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> aber seiner<br />

354<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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