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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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sachverhaltes bearbeitet. Dieses Vorgehen stellt eine weitere didaktische Klam-<br />

mer dar, die alle Fachsegmente miteinan<strong>der</strong> verbindet: „Im Rahmen <strong>der</strong> Integrier-<br />

ten <strong>Fortbildung</strong> wird ein an die Handlungstheorie angelehntes Verfahren gewählt,<br />

da es sich um situationsorientierte <strong>Fortbildung</strong> handelt, in <strong>der</strong> auch Aspekte pro-<br />

jektorientierter Arbeitsmethoden Berücksichtigung finden.“ (Kuse 1990, S. 7)<br />

Bei <strong>der</strong> projektorientierten Arbeitsmethode kommt es darauf an, die Interessen<br />

<strong>und</strong> Bedürfnisse <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten bei <strong>der</strong> Auswahl des Themas zu berücksich-<br />

tigen. Diese Bedingung wurde bei <strong>der</strong> zentralen <strong>und</strong> teilweise politisch bestimmten<br />

Auswahl <strong>der</strong> „IF-Leitthemen“ nicht immer erfüllt. Darunter litt auch die Situations-<br />

bezogenheit des jeweiligen Seminarthemas. Nicht jede <strong>der</strong> im Seminar trainierten<br />

Situationen hatte sich tatsächlich so ereignet o<strong>der</strong> war zumindest wahrscheinlich.<br />

Auch die Aktualität war – bei den oft über Jahre hinweg unverän<strong>der</strong>ten Leitthe-<br />

men - nicht immer gegeben. Weiterhin stellten die vorgegebenen „Projektthemen“<br />

oft Situationen dar, in die viele <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten in <strong>der</strong> Praxis kaum geraten<br />

würden (z.B. Kriminalbeamte beim Thema „Verkehrskontrollen“).<br />

Ein wichtiges Kriterium des Projektunterrichts ist die Interdisziplinarität <strong>der</strong> Bear-<br />

beitung. Dieses Kriterium wird – durch die Integration von sechs Fachsegmenten –<br />

in <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> erfüllt. Auch auf die Selbstorganisation des Lehr-<br />

Lern-Prozesses durch die <strong>Polizei</strong>beamten - einschließlich <strong>der</strong> Beurteilung des Ver-<br />

laufs <strong>und</strong> des Ergebnisses - wird großer Wert gelegt. Ziel des Seminars soll es<br />

sein, ein komplettes Rollenspiel zu dem Ausgangssachverhalt durchzuführen, in<br />

dem die vorgegebene Ausgangssituation unter Berücksichtigung aller Fachseg-<br />

mente gemeistert wird. Dieses Projekt wird kollektiv realisiert, bestimmte Aufgaben<br />

werden aber auch auf Teilgruppen übertragen <strong>und</strong> von diesen selbständig bear-<br />

beitet. Bei einigen <strong>der</strong> Leitthemen, wie z.B. „Häusliche Gewalt“, wurde auch die<br />

gesellschaftliche Relevanz des Themas beachtet. Hier kam es aber zur Kollision<br />

mit <strong>der</strong> von den <strong>Polizei</strong>beamten selbst eingeschätzten Bedeutung dieses The-<br />

mas. (Zu den Kriterien für den Projektunterricht vgl. Otto 1974)<br />

Die an die projektorientierte Arbeitsweise angelehnte Herangehensweise <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong><br />

<strong>Fortbildung</strong> hat sich in <strong>der</strong> Praxis bewährt, auch wenn es nicht immer<br />

gelang, jeweils das für die <strong>Polizei</strong>beamten o<strong>der</strong> die Gesellschaft „brennendste“<br />

Problem zum Projektthema zu machen. Sie stellt eine wichtige didaktische Klam-<br />

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Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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