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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Weiterhin wurde festgestellt, dass es auch bei <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> möglich werden muss,<br />

aus Fehlern zu lernen: „Bislang scheint zudem ein regelmäßiger Austausch über<br />

gefährliche Situationen <strong>und</strong> die Probleme des Umgangs damit in <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> nur<br />

ungenügend vorhanden zu sein – auch weil ‚Fehler‘ das individuelle Fortkommen,<br />

sprich den organisationsinternen Aufstieg behin<strong>der</strong>n. ‚Fehler‘ sind somit nicht pri-<br />

mär auf <strong>der</strong> Ebene des Individuums, son<strong>der</strong>n eher auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> fehlenden<br />

Fehlerkultur in <strong>der</strong> Organisation (‚wir machen keine Fehler – <strong>und</strong> wenn, dann re-<br />

den wir nicht darüber‘) zu suchen. Eben jene fehlende Fehlerkultur könnte einer<br />

kontinuierlichen Weiterentwicklung <strong>der</strong> Professionalität im Bereich <strong>der</strong> Eigensiche-<br />

rung entgegenstehen.“ (KfN 2002, S. 5)<br />

Angriffssituationen stellen auf Gr<strong>und</strong> Ihrer hohen Gefährlichkeit für alle Beteiligten<br />

<strong>und</strong> auch für Unbeteiligte, sowie die oft hohe Öffentlichkeitswirksamkeit, institutio-<br />

nelle Schlüsselsituationen des <strong>Polizei</strong>dienstes dar. Um diese Situationen für die<br />

weitere Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> nutzen zu können, werden sie,<br />

entsprechend <strong>der</strong> Aktenanalyse des KfN, weiter spezifiziert:<br />

- „Die angegriffenen Beamten waren deutlich überwiegend männlich, im Funk-<br />

streifendienst eingesetzt <strong>und</strong> schwerpunktmäßig zwischen 21 <strong>und</strong> 40 Jahren<br />

alt.<br />

- Als beson<strong>der</strong>s riskant erwiesen sich Einsätze wegen Straftaten zur Überprü-<br />

fung verdächtiger Personen/Sachen <strong>und</strong> (vorläufige) Festnahmen. Straftaten<br />

als Anlass des Einschreitens waren vor allem solche, die Konflikte zwischen<br />

Bürgern betrafen (Bedrohung, Raub, Körperverletzung usw.). Der Anteil <strong>der</strong>er,<br />

die im Rahmen einer Verkehrskontrolle o<strong>der</strong> bei Streitigkeiten eingeschritten<br />

sind, ist unter den getöteten Beamtinnen <strong>und</strong> Beamten deutlich höher als unter<br />

den überlebenden.<br />

- Mehrheitlich kam es im Verlauf des Angriffs nicht zum Schusswaffengebrauch<br />

durch die Beamtinnen <strong>und</strong> Beamten (59,2 %). Allerdings haben die Polizisten<br />

<strong>und</strong> Polizistinnen häufiger gezielt geschossen, ohne zuvor einen Schusswaf-<br />

fengebrauch anzudrohen o<strong>der</strong> einen Warnschuss abzugeben, was darauf hin-<br />

deuten kann, dass die Angriffe auf die Beamtinnen <strong>und</strong> Beamten vielfach sehr<br />

plötzlich ausgeführt wurden. Zudem haben die überlebenden Polizistinnen <strong>und</strong><br />

Polizisten häufiger die Dienstwaffe benutzt als die getöteten Beamtinnen <strong>und</strong> -<br />

beamten.<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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