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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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In einem zielgenerierenden Entwicklungsprozess darf das angestrebte Ergebnis<br />

nicht im Bildungsangebot vorweggenommen werden. „Und dies zum einen, weil es<br />

die Bildungsanbieter aus ihrer externen Position heraus nicht wissen können <strong>und</strong><br />

zum an<strong>der</strong>en, weil selbst durch gut gemeinte curriculare Vorgaben die Lernenden<br />

geradezu daran gehin<strong>der</strong>t werden, zu tun, was als Problembewältigung eigentlich<br />

ansteht: sich auf die subjektzentrierte Bewegung eines suchenden Klärungspro-<br />

zesses einzulassen. Qualifizierungsmaßnahmen bewirken in diesem Fall das Ge-<br />

genteil dessen, was beabsichtigt ist: sie verhin<strong>der</strong>n Lernen.“ (Schäffter 1999, S. 9)<br />

Die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> wird nicht durch einen externen Bildungsanbieter ges-<br />

taltet, sodass die erste Gefahr weniger besteht. Da aber im Rahmen <strong>der</strong> Integrier-<br />

ten <strong>Fortbildung</strong> alle Beteiligten im Apparat <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> sozialisiert wurden, besteht<br />

hier eine an<strong>der</strong>e Gefahr: durch die Einbindung aller Beteiligten in die „Cop Culture“<br />

werden <strong>der</strong>en <strong>Grenzen</strong> nicht erkannt <strong>und</strong> können somit auch nicht überschritten<br />

werden.<br />

Das vierte Transformationsmodell ist die Reflexive Transformation. Bei dieser<br />

sind die Ausgangslage unbestimmt <strong>und</strong> <strong>der</strong> Zielwert unbekannt. Seine didaktische<br />

Struktur findet dieses Transformationsmodell im Selbstvergewisserungs-Modell.<br />

Methodische Konzepte in diesem Rahmen wären die Institutionalisierung von<br />

Dauerreflexion, z.B. durch regelmäßige Supervisionen. Mit dem immer rasanter<br />

voranschreitenden Wandlungsprozess in <strong>der</strong> gesamten Gesellschaft wird dieses<br />

Transformationsmodell in Zukunft an Bedeutung gewinnen. Auch für das methodische<br />

Konzept <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> hat dieses Transformationsmodell Bedeutung.<br />

Immer dann, wenn das Defizitäre <strong>der</strong> gegebenen Situation A nicht als<br />

sicheres Vorwissen verfügbar ist, das ‚verlernt‘ werden kann – wenn also die „Bedingungsfel<strong>der</strong>“<br />

nicht vor Beginn des Seminars eindeutig bestimmbar sind, muss<br />

<strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungsprozess mit reflexiven Bemühungen um Situationsklärung beginnen.<br />

Aus diesen Bemühungen um eine (persönliche) Standortbestimmung kann<br />

sich ein sozialer Möglichkeitsraum entwickeln, innerhalb dessen die Suchbewegung<br />

in Richtung auf einen erstrebenswerten Zustand B organisierbar werden<br />

kann. „Je deutlicher nun Probleme im Zustand A als erster Schritt einer Selbstvergewisserung<br />

geklärt werden können, um so besser lassen sie sich als Ausgangs-<br />

punkt im Sinne eines ‚Abstoß-Effekts‘ nutzen.“ (Schäffter 1999, S. 10)<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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