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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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nen wird durch die Gruppe <strong>und</strong> die Trainer eine ausgewählt, die im weiteren Se-<br />

minarverlauf bearbeitet werden soll. Dies erfolgt im Rahmen eines realistischen<br />

Rollenspiels, in dem verschiedene Lösungsmöglichkeiten durchgespielt werden.<br />

Dabei wird sowohl bei den Teilnehmern des Rollenspiels als auch bei den Zu-<br />

schauern ein Lerneffekt erreicht.<br />

Eine wirkliche Verhaltensän<strong>der</strong>ung, ein auch unter Stress <strong>und</strong> Angst abrufbares<br />

Verhalten, lässt sich jedoch nicht durch das Zuschauen, son<strong>der</strong>n nur durch die<br />

unmittelbare Teilnahme am Rollenspiel erreichen. Unabdingbar ist es, das Rollenspiel<br />

zum positiven Ausgang zu bringen, um die Attributionen <strong>der</strong> handelnden <strong>Polizei</strong>beamten<br />

so zu verän<strong>der</strong>n, dass sie diese Situation gr<strong>und</strong>sätzlich als lösbar<br />

empfinden. Statt in einer <strong>der</strong>artigen Situation Angst zu empfinden, wird diese Situation<br />

nun als Herausfor<strong>der</strong>ung empf<strong>und</strong>en. Das Rollenspiel ist gegebenenfalls zu<br />

wie<strong>der</strong>holen, bis dieser Effekt erreicht ist.<br />

5.4 Der konstruktivistische Ansatz in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung<br />

<strong>und</strong> seine Bedeutung für die Integrierte <strong>Fortbildung</strong><br />

Die bisher dargestellten <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Seminargestaltung lassen sich mit Hilfe<br />

<strong>der</strong> konstruktivistischen Lerntheorie nahtlos zusammenfügen. Im Gegensatz dazu<br />

konnten die lern- <strong>und</strong> verhaltenstheoretischen Ansätze, die den ursprünglichen<br />

didaktisch-methodischen Rahmen <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> bildeten, jeweils nur<br />

einzelne Aspekte des Seminars beschreiben (vgl. 4.2). Während einzelne Fachsegmente<br />

<strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> bisher unterschiedliche theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

hatten (vgl. 4.1), ermöglicht die konstruktivistische Lerntheorie erstmals die<br />

wirkliche „Integration“ aller sechs Fachsegmente auf einer einheitlichen didaktischmethodischen<br />

Gr<strong>und</strong>lage. Weiterhin kann <strong>der</strong> konstruktivistische Ansatz im Rahmen<br />

dieser Arbeit eine doppelte Funktion erfüllen. Zum einen bietet sich die konstruktivistische<br />

Erkenntnistheorie an, die Entstehung <strong>und</strong> Verfestigung <strong>der</strong> „Cop<br />

Culture“ zu erklären, zum an<strong>der</strong>en stellt die konstruktivistische Lerntheorie das<br />

erziehungswissenschaftliche Rüstzeug zur Verfügung, diese „Cop Culture“ zu verän<strong>der</strong>n.<br />

Das konstruktivistische Denken geht von <strong>der</strong> prinzipiellen Nicht-Erkennbarkeit <strong>der</strong><br />

objektiven Realität aus. Ergänzt wird dieses Herangehen durch evolutionär-<br />

322<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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