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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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<strong>und</strong> damit von ihren Vorgesetzten auch für die Zukunft gesichert. (vgl. Maibach<br />

1996, S. 199)<br />

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt auch Ahlf: „Da sich <strong>Polizei</strong>beamte in einem<br />

gesetzlich genau geregelten Son<strong>der</strong>statusverhältnis befinden, sind die<br />

Einflußmöglichkeiten von Vorgesetzten an<strong>der</strong>s gelagert als in Privatunternehmen."<br />

(Ahlf 1997, S. 97) Auch Schimpeler stellt fest „dass es eine bürgerorientierte <strong>Polizei</strong><br />

in einem autoritären Binnenklima nicht geben kann, dass starre bürokratische<br />

Strukturen flexible, k<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> somit bürgerorientierte Entwicklungen verhin<strong>der</strong>n,<br />

dass es mit <strong>der</strong> Achtung <strong>der</strong> Menschenwürde schlecht bestellt ist, wenn im Innenverhältnis<br />

die persönliche Wertschätzung nicht erlebt wird.“ (Schimpeler 2001, S.<br />

47)<br />

Bevor die <strong>Polizei</strong>beamten erstmals mit “Corporate Identity” o<strong>der</strong> Leitbil<strong>der</strong>n konfrontiert<br />

werden, haben sie bereits einen langen Prozess des sozialen Lernens<br />

durchlaufen. Dieser ist geprägt von <strong>der</strong> Übernahme bestehen<strong>der</strong> Rollenmodelle.<br />

Als Rollenmodelle fungieren dabei jedoch nicht die Helden <strong>der</strong> künstlich geschaffenen<br />

Leitbildkultur, son<strong>der</strong>n an<strong>der</strong>e <strong>Polizei</strong>beamte, die dafür bekannt sind, dass<br />

sie die Aufgaben des täglichen Dienstes immer wie<strong>der</strong> effizient meistern. Dadurch,<br />

dass <strong>Polizei</strong>beamte fast nur von <strong>Polizei</strong>beamten ausgebildet werden, werden diese<br />

Rollenvorstellungen bereits in <strong>der</strong> Ausbildung auf die nächste Generation von<br />

<strong>Polizei</strong>beamten übertragen. Die von <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>führung geför<strong>der</strong>ten „offiziellen“<br />

Rollenvorbil<strong>der</strong> sind dagegen im täglichen Dienst – in dem die Bewältigung<br />

stressbeladener <strong>und</strong> auch gefährlicher Aufgaben gefor<strong>der</strong>t ist - oft nicht geeignet,<br />

den Anfor<strong>der</strong>ungen gerecht zu werden, die letztendlich auch von <strong>der</strong> Führung gestellt<br />

werden.<br />

Auch Savelsberg stellt fest, dass in dem kulturellen Netzwerk <strong>der</strong> Organisation<br />

<strong>Polizei</strong> informelle Gruppen dominieren, „die auf die Berufsanfänger negativen<br />

Einfluß nehmen. Dieser Prozeß kann durch formale Gruppen nicht ausgeglichen<br />

werden <strong>und</strong> führt zu einer Verlagerung von formalen zu informalen Werten <strong>und</strong><br />

damit zu regionalen Maßstäben <strong>und</strong> nicht zu einem überregionalen identitätsstiftenden<br />

Überbau. Aber nicht nur die informellen Gruppen prägen seit Jahren diese<br />

singulären Wertvorstellungen, son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>e gesellschaftliche Gruppen.<br />

Durch die ständige Auseinan<strong>der</strong>setzung in <strong>der</strong> Öffentlichkeit werden Rollenzuwei-<br />

82<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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