08.01.2013 Aufrufe

Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

setzung <strong>der</strong> „Leitbildkultur” einordnen <strong>und</strong> nach dem Training zwar durchaus in <strong>der</strong><br />

Lage sind, das offiziell erwünschte Verhalten im Rahmen einer Evaluierung zu<br />

reproduzieren, in <strong>der</strong> Praxis aber weiterhin die Verhaltensmuster <strong>der</strong> „Cop Culture”<br />

anwenden.<br />

Um diesen Effekt so gering wie möglich zu halten, wurden in den o.g. Evaluierungen<br />

<strong>und</strong> auch bei <strong>der</strong> Evaluierung <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> in Sachsen-Anhalt<br />

(FH <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> Sachsen-Anhalt 2003) die Szenarien so realistisch wie möglich<br />

gestaltet. Trotzdem war den beteiligten <strong>Polizei</strong>beamten immer klar, dass sie sich<br />

in keiner realen Einsatzsituation befanden, son<strong>der</strong>n ein Rollenspiel absolvierten,<br />

das videographiert werden sollte. (FH <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> Sachsen-Anhalt 2003, S. 47)<br />

Somit ist nicht auszuschließen, dass die <strong>Polizei</strong>beamten im Rahmen des IF-<br />

Trainings erwünschte Verhaltensmuster eintrainierten <strong>und</strong> diese auch abrufen<br />

konnten, wenn es ihnen nötig erschien. Ihnen war auch klar, dass in <strong>der</strong> Evaluierung<br />

von ihnen das „richtige”, in <strong>der</strong> IF trainierte Verhalten erwartet wurde. Ob das<br />

trainierte Verhalten aber auch in Realsituationen an den Tag gelegt wird, lässt sich<br />

nur mit Hilfe von Realsituationen messen, bzw. mit Situationen, die von den beteiligten<br />

Beamten nicht als „Prüfungssituationen” erkannt werden. Um <strong>der</strong>artige Fehler<br />

zu minimieren, ist es nötig, das Evaluationsdesign weiter auszudehnen <strong>und</strong><br />

Bereiche zu erfassen, die in den bisherigen Evaluierungen außer Acht gelassen<br />

wurden.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich ist die Än<strong>der</strong>ung von Verhaltensmustern ein langfristiger Prozess<br />

<strong>und</strong> lässt sich mit herkömmlichen Methoden <strong>der</strong> Evaluierung, wie z.B. Fragebögen<br />

o<strong>der</strong> Hospitationen, nicht sicher erfassen. Den Teilnehmern einer Trainingsmaßnahme<br />

selbst ist es - wie Hermanutz (Hermanutz 2004) feststellte - nicht möglich,<br />

die eigene Verhaltensän<strong>der</strong>ung sicher zu quantifizieren. Erst in einer Realsituation<br />

zeigt es sich, ob das Verhalten <strong>der</strong> Seminarteilnehmer wirklich geän<strong>der</strong>t wurde.<br />

Beson<strong>der</strong>s wenn man die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> im Hinblick auf die Ziele <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>strukturreform<br />

(vgl. info 110, S. 6) evaluieren will, ist eine Erweiterung des Evaluationsdesigns<br />

gegenüber den bisherigen Evaluierungen <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong><br />

<strong>und</strong> ähnlicher Trainingsmaßnahmen in an<strong>der</strong>en B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Im folgenden Evaluationsdesign werden diese Kriterien berücksichtigt:<br />

386<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!