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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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ges durch die Trainer möglich wäre. Der Trainer darf sich aber nicht auf eine Me-<br />

thode beschränken, son<strong>der</strong>n muss Methoden nach Bedarf kombinieren <strong>und</strong> wech-<br />

seln können. Dadurch lässt sich die Aufmerksamkeit <strong>der</strong> Seminarteilnehmer län-<br />

ger erhalten, <strong>und</strong> es kommt zu einer Einbeziehung aller Sinneskanäle <strong>und</strong> Lern-<br />

verhaltenstypen. (vgl. Tietgens 1992, S. 128)<br />

Der Besuch von maximal vier Tages- <strong>und</strong> einem Wochentraining im Jahr reicht bei<br />

Weitem nicht aus, eine Verhaltensän<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> polizeilichen Praxis zu errei-<br />

chen, wenn die neuen Verhaltensmuster nicht auch im täglichen Dienst trainiert<br />

werden. Wenn zwischen den IF-Trainings nach den alten Mustern gehandelt wird,<br />

können we<strong>der</strong> neue Bewegungsabläufe automatisiert noch neue Verhaltenswei-<br />

sen verinnerlicht werden. Hauptaufgabe <strong>der</strong> Trainer muss es deshalb sein, Bedin-<br />

gungen zu schaffen, unter denen die Seminarteilnehmer ihr bisheriges Verhalten<br />

selbst als unzweckmäßig <strong>und</strong> ein neues Verhalten als zweckmäßig erkennen. Nur<br />

auf Gr<strong>und</strong>lage dieser Einsicht werden sie die neuen Verhaltensweisen in <strong>der</strong> Pra-<br />

xis anwenden <strong>und</strong> damit vertiefen. Eine solche Einsicht kann nur erreicht werden,<br />

wenn im Seminar praxisrelevante Sachverhalte trainiert werden, sodass bei den<br />

Seminarteilnehmern die intrinsische Motivation entsteht, ihr Verhalten – auch in<br />

<strong>der</strong> polizeilichen Praxis – dauerhaft zu än<strong>der</strong>n.<br />

Die Motivation zur Weiterbildung kann gr<strong>und</strong>sätzlich auf mehreren Ebenen<br />

(Tietgens 1992, S. 52) liegen. Auf <strong>der</strong> „elementaren Ebene” geht es um die Sicherung<br />

des Lebensunterhalts. Diese Motivationsebene dominierte zu Beginn <strong>der</strong><br />

90er Jahre bei den Teilnehmern <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong>. Motivation auf dieser<br />

Ebene spielt im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> heute – nachdem fast alle<br />

ehemaligen Volkspolizisten Beamte auf Lebenszeit geworden sind - keine Rolle<br />

mehr. Die zweite Motivationsebene bezeichnet Tietgens als „spezifische Motivationsebene”.<br />

Motivation auf dieser Ebene entsteht, wenn die Seminarteilnehmer<br />

erkennen, dass ihnen im Seminar Hilfen zur Bewältigung von Funktionen <strong>und</strong> Rollen<br />

gegeben werden. Nur auf dieser Ebene ist eine Motivation <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten<br />

im Rahmen des IF-Seminares möglich. Motivation entsteht, wenn es dem Trainer<br />

gelingt, zu zeigen, dass das Training den <strong>Polizei</strong>beamten wirklich bei <strong>der</strong> Bewältigung<br />

des täglichen Dienstes helfen kann.<br />

Nicht nur die Beschränkung auf diese eine Motivationsebene macht es für die<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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