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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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einem schlechten Betriebsklima führt, was ja auch in <strong>der</strong> Mitarbeiterbefragung zur<br />

Arbeitszufriedenheit zum Ausdruck kommt“ (GdP Brandenburg 2004, S. 2)<br />

Diese Einschätzung, an<strong>der</strong>thalb Jahre nach Umsetzung des organisatorisch-<br />

administrativen Teils <strong>der</strong> Reform, zeigt deutlich, dass das Reformziel, alle <strong>Polizei</strong>-<br />

beamte stärker in die Gesamtverantwortung einzubeziehen, noch nicht erreicht<br />

worden war. Die nötigen Voraussetzungen für zufriedene <strong>und</strong> motivierte Mitarbei-<br />

ter, zur Erreichung einer besseren Motivation sowie eines größeren Engagements<br />

waren also weiterhin nicht gegeben. Hier zeigte sich, dass sich eine <strong>der</strong>artig tief<br />

greifende Verän<strong>der</strong>ung im Denken <strong>und</strong> Handeln aller Angehörigen einer so autori-<br />

tär organisierten Institution wie <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> nicht durch einfache administrative<br />

Maßnahmen bewerkstelligen lässt, son<strong>der</strong>n dass hier tief greifende Verhaltensän-<br />

<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Mitarbeiter auf allen Leitungsebenen nötig werden.<br />

Beson<strong>der</strong>s erschwerend wirkt sich für die Tätigkeit <strong>der</strong> Beamten im Streifendienst<br />

<strong>der</strong> nach <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>strukturreform verstärkte Zwang zum „Verwarngeldmachen“<br />

aus, <strong>der</strong> dem Bestreben, bürgernah zu arbeiten, diametral entgegensteht. So<br />

schreibt <strong>der</strong> Landesbezirksvorsitzende <strong>der</strong> Gewerkschaft <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> (GdP) Andreas<br />

Schuster in <strong>der</strong> Zeitschrift „Deutsche <strong>Polizei</strong>“: „Ausgerechnet in dem Jahr <strong>der</strong><br />

massivsten Haushaltseinsparungen entdeckt man im Innenministerium plötzlich<br />

das Verkehrsunfallgeschehen. Da wird verkündet <strong>und</strong> zahlenmäßig benannt, mit<br />

welchen technischen Mitteln wir jetzt massiven Druck auf die Autofahrer ausüben<br />

werden. Angeblich ist kein Zusammenhang zwischen mehr Verwarngeld <strong>und</strong><br />

Haushaltsmisere des Landes zu sehen. Ich halte es jedoch bereits für bedenklich,<br />

wenn im Haushalt des Landes vorgegeben wird, dass wir ca. 30 Mio. Euro aus<br />

Verwarn- <strong>und</strong> Bußgel<strong>der</strong>n im Haushaltsjahr erbringen müssen. Für noch bedenklicher<br />

halte ich es, wenn im Rahmen des sozialistischen Wettbewerbs (neudeutsch<br />

Zielvereinbarung) jetzt Verwarngel<strong>der</strong> auf Biegen <strong>und</strong> Brechen gemacht werden<br />

sollen.“ (Schuster 2003, S. 1)<br />

Dieser „Zwang zum Verwarngeldmachen“, <strong>der</strong> von offizieller Seite immer wie<strong>der</strong><br />

bestritten wird, führt dazu, die Eigenverantwortung <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten einzuschränken.<br />

Die <strong>Polizei</strong>beamten können nicht die Maßnahmen durchführen, die<br />

ihrer Erfahrung nach den Sicherheitsinteressen <strong>der</strong> Bürger am meisten dienen,<br />

son<strong>der</strong>n sie müssen nun einen Großteil ihre Arbeitszeit dem „Verwarngeldma-<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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