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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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über ein kurzschlüssiges Verständnis <strong>der</strong> Didaktik als Anordnung von Lehrstoffen<br />

hinauszukommen <strong>und</strong> die möglichen Begründungen für diese o<strong>der</strong> jene Lehrstra-<br />

tegie zur Sprache zu bringen. Zugleich haben die Initiatoren des Entwurfs, Paul<br />

Heimann <strong>und</strong> Wolfgang Schulz, Wert darauf gelegt, die Dimensionen des metho-<br />

dischen Handelns in ihr theoretisches Konzept aufzunehmen. Das hat dann im<br />

Laufe <strong>der</strong> Zeit dazu geführt, nur noch das methodische Instrumentarium zu disku-<br />

tieren, zumal die Medienverwendung als ein wichtiger Aspekt beson<strong>der</strong>s betont<br />

worden war. Für ein Aufgreifen in <strong>der</strong> Erwachsenenbildung erscheint es aber an-<br />

gebracht, sich das gesamte Denkgerüst <strong>der</strong> lerntheoretischen Didaktik ins Be-<br />

wußtsein zu rufen. Ebenso empfiehlt es sich, die mit ihr übliche Teilanalyse <strong>der</strong><br />

didaktischen Fel<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Darstellung <strong>der</strong> Reflexion in ihrer Reihenfolge umzu-<br />

stellen. Für die Erwachsenenbildung sind die Bedingungsfel<strong>der</strong> nicht nur ein histo-<br />

risch gegebener, nicht weiter zu problematisieren<strong>der</strong> Hintergr<strong>und</strong>, son<strong>der</strong>n eine<br />

dynamische, vielfach sich glie<strong>der</strong>nde Voraussetzung für ihr Gelingen. Die weitver-<br />

breiteten Schaubil<strong>der</strong>, mit denen <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Tat recht systematische Ansatz <strong>der</strong><br />

sogenannten ‚Berliner Schule‘ veranschaulicht wird, verdecken diese Zusammen-<br />

hänge aber eher.“ (Tietgens 1992, S. 40)<br />

Bei <strong>der</strong> Vermittlung des Didaktikmodells <strong>der</strong> Berliner Schule im Rahmen <strong>der</strong> Trai-<br />

nerfortbildung <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> stützt man sich aber weiterhin auf die<br />

bekannten Schaubil<strong>der</strong>, die in ihrer einfachsten Form dargeboten werden. Auch<br />

hier findet die von Tietgens beklagte Konzentration auf das methodische Instru-<br />

mentarium statt.<br />

Das Didaktikmodell <strong>der</strong> Berliner Schule sieht zwar eine Strukturanalyse <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

Faktoren vor - also <strong>der</strong> sozio-kulturellen Voraussetzungen generell,<br />

aber auch <strong>der</strong> institutionellen Bedingungen, <strong>der</strong> Situation einzelner Zielgruppen<br />

<strong>und</strong> ihres Verhältnisses zueinan<strong>der</strong>. Dabei werden normbindende bzw. zielsetzende<br />

sowie bedingungssetzende bzw. konditionierende Faktoren unterschieden.<br />

Gerade <strong>der</strong> normbindende bzw. zielsetzende Bereich wird jedoch in <strong>der</strong> praktischen<br />

Planung von IF-Seminaren nicht hinterfragt. Damit wird die von Karg (Karg<br />

1985) so genannte „Faktizität des Mentalen“ außer Betracht gelassen, die sich an<br />

unterschiedlichen Bewertungssystemen zeigt. Auch in <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong><br />

stehen – wie in vielen Bereichen <strong>der</strong> Erwachsenenbildung – immer noch die konditionierenden<br />

Faktoren im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>. (vgl. Tietgens 1992, S. 40 f.)<br />

204<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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