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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Schusswaffeneinsatzes auch im Freien <strong>und</strong> Räumen außerhalb <strong>der</strong> Schießanla-<br />

gen möglich wird, sinnvoll, um die Tagesseminare unter den o.g. Aspekten effekti-<br />

ver gestalten zu können.<br />

In die Tagesseminare <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> muss unbedingt das Training<br />

bei Nacht <strong>und</strong> bei schlechten Witterungsverhältnissen integriert werden: „Von<br />

1983 – 1992 geschahen in den USA 62 % <strong>der</strong> Tötungen von Polizisten <strong>und</strong> 72 %<br />

<strong>der</strong> Angriffe auf Polizisten zwischen 18.00 <strong>und</strong> 06.00 Uhr. Und trotzdem findet das<br />

Training von Polizisten nur bei Tageslicht statt. Es fehlt ein Nachttraining hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Verhaltensweisen bei Verkehrskontrollen, Personenkontrollen, Durchsuchung<br />

von Personen <strong>und</strong> Fahrzeugen, Benutzung von künstlichen Lichtquellen,<br />

Benutzung von Handschellen, Waffen <strong>und</strong> Selbstverteidigung u.Ä.” (Füllgrabe<br />

2002, S. 193)<br />

Wichtigstes Ziel <strong>der</strong> Tagesseminare <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> muss es sein, die<br />

Sicherheit <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten bei den motorischen Abläufen im Bereich Nichtschießen/Schießen<br />

<strong>und</strong> Eingriffstechniken zu erhöhen, bis ein gewisser Automatisierungsgrad<br />

erreicht ist, <strong>der</strong> das Abrufen dieser Fertigkeiten auch unter Stress<br />

<strong>und</strong> extremen Bedingungen möglich macht. Dadurch lassen sich in Einsatzsituationen<br />

Kapazitäten für die Kommunikation <strong>und</strong> für den zielgerichteten <strong>und</strong> dosierten<br />

Einsatz von Hilfsmitteln <strong>und</strong> Waffen freisetzen. Katastrophale „Schreckreaktionen”<br />

(„... <strong>und</strong> plötzlich löste sich aus <strong>der</strong> Dienstwaffe ein Schuss”) können so vermieden<br />

werden. Das Gefühl, die Situation zu beherrschen, führt zu einer an<strong>der</strong>en Bewertung<br />

<strong>der</strong> Situation. Angst, die zu unkontrollierten Handlungen führen kann, wird<br />

vermieden, <strong>und</strong> stattdessen wird die Situation als Herausfor<strong>der</strong>ung empf<strong>und</strong>en. Je<br />

sicherer die <strong>Polizei</strong>beamten die Eingriffstechniken beherrschen <strong>und</strong> je sicherer sie<br />

beim Umgang mit <strong>der</strong> Schusswaffe <strong>und</strong> den Hilfsmitteln sind, desto mehr Zeit<br />

können sie sich bei ihrem Einsatz lassen. Handlungssicherheit auf diesen Gebieten<br />

führt somit nicht nur zu einer Erhöhung <strong>der</strong> Sicherheit <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>beamten,<br />

son<strong>der</strong>n auch zu einem vermin<strong>der</strong>ten Einsatz von Waffen, Hilfsmitteln <strong>und</strong> körperlicher<br />

Gewalt. So können auch Verletzungen beim polizeilichen Gegenüber vermieden<br />

werden. Die Einstellung, die durch das Training in den IF-Tagesseminaren<br />

erreicht werden soll, wird durch Füllgrabe wie folgt charakterisiert:<br />

“Weil ich ein Experte bin, kann ich länger als an<strong>der</strong>e gelassen bleiben. Ich kann<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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