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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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techniken“ <strong>und</strong> „Kommunikationstraining“ weisen unterschiedliche theoretische<br />

Gr<strong>und</strong>lagen auf, obwohl sie im IF-Training im unmittelbaren Bezug zueinan<strong>der</strong><br />

stehen. So stützt sich das Stressbewältigungstraining auf verhaltenstheoretische<br />

Zugänge. Lernen kann man nach dieser Theorie sowohl am Erfolg o<strong>der</strong> Misserfolg<br />

des eigenen Handelns als auch am Modell, wie z.B. durch das Nachahmen von<br />

vorbildlichem o<strong>der</strong> das Vermeiden schädlichen Verhaltens an<strong>der</strong>er. Eine Einsicht<br />

in die jeweiligen Handlungsmotive sei dazu nicht erfor<strong>der</strong>lich. Auch die Idee, dass<br />

Rollenspiele unmittelbar zu einer Än<strong>der</strong>ung des eigenen Verhaltens führen können,<br />

fußt auf dieser lerntheoretischen Annahme. Die Vermittlung von Entspannungsübungen<br />

im Stressbewältigungstraining stützt sich auf <strong>der</strong>artige Lernvor-<br />

gänge.<br />

Das Kommunikationstraining gründet sich dagegen in erster Linie auf dem psychodynamischen<br />

Ansatz, wie er sich beispielsweise in <strong>der</strong> Transaktionsanalyse<br />

(TA) (Rüttinger 1985) findet. Dieser Ansatz geht von <strong>der</strong> Modellvorstellung eines<br />

psychischen Systems aus, dessen einzelne Teile o<strong>der</strong> Schichten im Wi<strong>der</strong>streit<br />

miteinan<strong>der</strong> unser Verhalten bestimmen. Ein Einblick in die Zusammenhänge dieser<br />

meist unbewusst ablaufenden Dynamik soll uns die Mitmenschen <strong>und</strong> uns<br />

selbst besser verstehen lassen. Eine Verhaltensän<strong>der</strong>ung wird gemäß dieser<br />

Theorie also durch die verhaltenswirksamen Konsequenzen von rationaler Erkenntnis<br />

<strong>und</strong> Lernen durch Einsicht erreicht. Sobald diese Einsicht erreicht wurde,<br />

sollen sich die gewünschten pädagogischen Ergebnisse „rasch <strong>und</strong> oft ohne Rollenspiele“<br />

(Murck 1992, S. 123) einstellen.<br />

Stressbewältigungstechniken wurden sowohl in speziellen Seminaren von zwei<br />

mal einer Woche vermittelt, als auch im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> trainiert.<br />

Die speziellen Wochenseminare zu Stressbewältigungstechniken fanden an<br />

<strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>schule bzw. Fachhochschule <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> statt <strong>und</strong> wurden dort durch<br />

ausgebildete Stressbewältigungstrainer geleitet. Sowohl in diesen speziellen Seminaren,<br />

als auch im Stressbewältigungstraining im Rahmen <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong>,<br />

wurde Stress in erster Linie als Krankheiten auslösen<strong>der</strong> Faktor betrachtet:<br />

„Durch Querschnittsvergleiche haben wir feststellen können, daß die Angaben des<br />

American Journal of Health Promotion, etwa 48 % aller Krankheiten haben etwas<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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