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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Rechtsverhältnisse mit einer verän<strong>der</strong>ten Werteordnung, auf die sowohl die Be-<br />

völkerung als auch die <strong>Polizei</strong> nicht vorbereitet waren. Unsicherheit <strong>und</strong> mangeln-<br />

de Akzeptanz gegenüber dem neuen Recht waren die Folge. Gleichwohl bestand<br />

für das Land Brandenburg die Verpflichtung, mit einer eigenen <strong>Polizei</strong> auf <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lage des neuen Rechts die öffentliche Sicherheit <strong>und</strong> Ordnung zu gewähr-<br />

leisten.“ (MIBb 2004, S. 7 f.)<br />

Die Arbeit wurde in dieser Zeit aber nicht nur durch die sich än<strong>der</strong>nden Gesetze<br />

<strong>und</strong> Strukturen, son<strong>der</strong>n auch durch laufende personelle Verän<strong>der</strong>ungen er-<br />

schwert: „Den Mitarbeitern fehlte <strong>der</strong> gewohnte Halt, da sich die bisherige ‚innere<br />

Ordnung‘ zunehmend verän<strong>der</strong>te. Die oberste Führungsebene hatte die <strong>Polizei</strong><br />

verlassen. Deren Aufgaben wurden durch bisher nachgeordnete Führungskräfte<br />

wahrgenommen.<br />

Bei allen Bediensteten, insbeson<strong>der</strong>e den Führungskräften, waren erhebliche Zukunftsängste<br />

vorhanden. Ursachen waren die Neubesetzung von Funktionen sowie<br />

mögliche Konsequenzen aus Personalüberprüfungen, die in <strong>der</strong> Regel folgten,<br />

wenn sich Rückschlüsse auf eine Tätigkeit für das frühere Ministerium für Staatssicherheit/Amt<br />

für Nationale Sicherheit bzw. Staats-/Systemnähe ergaben.“ (MIBb<br />

2004, S. 9)<br />

Im Wesentlichen bestand das Personal <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> in den neuen B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n<br />

nach <strong>der</strong> Wende – von den oberen Führungsebenen einmal abgesehen - fast ausschließlich<br />

aus ehemaligen Angehörigen <strong>der</strong> Volkspolizei. Auch für die Ausgangssituation<br />

im Land Brandenburg kann festgestellt werden, dass dieses Personal<br />

sehr unterschiedlich qualifiziert war: „Die Kriminalpolizei war zufriedenstellend<br />

spezialisiert, jedoch dem Kriminalitätsaufkommen <strong>und</strong> den neuen Kriminalitätsphänomenen,<br />

wie zum Beispiel <strong>der</strong> Bandenkriminalität, <strong>der</strong> Organisierten Kriminalität<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftskriminalität, nicht gewachsen. Auch die uniformierte <strong>Polizei</strong><br />

wurde mit einem neuen <strong>und</strong> erweiterten Aufgabenspektrum konfrontiert, auf das<br />

sie nicht vorbereitet war. Nennenswert sind die Zunahme des Straßenverkehrs,<br />

auch des internationalen, <strong>der</strong> Straßenkriminalität, rumänischer Bandenkriminalität,<br />

Demonstrationen, Gewalt gegenüber Auslän<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Hausbesetzungen.“ So wurden<br />

im Land Brandenburg von Januar bis September 1990 acht Prozent mehr Anzeigen<br />

aufgenommen als im Vergleichszeitraum des Jahres 1989. Die Zahl <strong>der</strong><br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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