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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Gefährlichkeit <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> Öffentlichkeitswirksamkeit gekennzeichnete Ereignisse,<br />

vorbereitet zu sein. Quellen für <strong>der</strong>artige Schlüsselsituationen können Studien<br />

zum Thema „Gewalt <strong>und</strong> <strong>Polizei</strong>“ sein. Da <strong>der</strong>artige Ereignisse sehr selten sind,<br />

bietet es sich hier an, bei <strong>der</strong> Analyse nicht nur das Einsatzgeschehen im Land<br />

Brandenburg zu betrachten, son<strong>der</strong>n auch b<strong>und</strong>esweite <strong>und</strong> internationale Studien<br />

mit einzubeziehen.<br />

Es gibt eine Vielzahl von Untersuchungen, beson<strong>der</strong>s im englischsprachigen<br />

Raum, die sich mit dem Thema „Gewalt <strong>und</strong> <strong>Polizei</strong>“ auseinan<strong>der</strong>setzen. (vgl. Falk<br />

1986; Hudson 1970; Kania, Mackey 1977; Milton u. a. 1977; Phillips, Smith 2000;<br />

Vrij, Van <strong>der</strong> Steen, Koppelaar 1994) Allerdings steht in diesen Untersuchungen<br />

meist die Gewaltanwendung durch <strong>Polizei</strong>beamte im Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong>, die ja im Rahmen<br />

<strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> auch minimiert werden soll. Allerdings gibt es<br />

zwischen den einzelnen Län<strong>der</strong>n so große Unterschiede, dass die internationalen<br />

Erfahrungen - beson<strong>der</strong>s die aus den USA - nicht auf das Land Brandenburg über-<br />

tragen werden können.<br />

Eine <strong>der</strong> ersten deutschen Untersuchungen, die sich mit dem Thema „Wi<strong>der</strong>stand<br />

gegen <strong>Polizei</strong>beamte“ befasste, war eine Aktenanalyse von 123 Fällen aus dem<br />

Amtsgerichtsbezirk Kiel aus den Jahren 1958 – 1962. (Stührmann 1965) Wi<strong>der</strong>stand<br />

gegen die <strong>Polizei</strong> muss nicht unbedingt mit Gewalt verb<strong>und</strong>en sein, doch<br />

weist er immer auf einen Konflikt zwischen <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong> <strong>und</strong> dem Bürger hin. Diese<br />

Analyse liegt so weit zurück, dass auch sie nicht auf die aktuellen Situationen <strong>der</strong><br />

<strong>Polizei</strong> im Land Brandenburg übertragen werden kann.<br />

Bei <strong>der</strong> Implementierung <strong>und</strong> weiteren Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong> <strong>Fortbildung</strong> Anfang<br />

<strong>der</strong> 80er Jahre in Nordrhein-Westfalen <strong>und</strong> später auch in Brandenburg konnte<br />

man sich bereits auf sehr umfangreiche Studien zur Gewalt gegen <strong>Polizei</strong>beamte<br />

stützen, die zwischen 1977 <strong>und</strong> 1994 von <strong>der</strong> <strong>Polizei</strong>führungsakademie unter<br />

Leitung von Joachim Jäger durchgeführt worden waren. (PFA-Studien: Jäger<br />

1983, Jäger 1988, Jäger 1989, Jäger 1994) In diesen Studien wurden Angriffe erfasst,<br />

die zu Krankschreibungen von mindestens sieben Tagen bei <strong>Polizei</strong>beamten<br />

führten. Eine aktuellere, im Jahre 2000 von <strong>der</strong> Fachhochschule Villingen-<br />

Schwenningen herausgegebene Studie (Falk 2000) befasste sich mit dem Wi<strong>der</strong>stand<br />

gegen <strong>Polizei</strong>beamtinnen <strong>und</strong> –beamte. Diese Analyse stützt sich auf 1.514<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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