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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Lernen einer Organisation beruht auf <strong>der</strong> Lernfähigkeit ihrer Individuen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Rückführung <strong>der</strong> daraus erwachsenden Erkenntnisse als Ideen, Visionen o<strong>der</strong><br />

Handlungen in die Organisation. Das führt zu weiteren Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Orga-<br />

nisation <strong>und</strong> zu neuen Lernprozessen, wodurch die Selbsterhaltung <strong>der</strong> Organisa-<br />

tion gewährleistet wird.<br />

Die unüberschaubare Komplexität sozialer Systeme <strong>und</strong> die unterschiedlich dichte<br />

Vernetzung innerhalb dieser Systeme <strong>und</strong> zwischen ihnen führen dazu, dass <strong>der</strong><br />

Ablauf von Reformprozessen gr<strong>und</strong>sätzlich nicht vorhersehbar ist <strong>und</strong> nicht gezielt<br />

gesteuert werden kann. Es ist lediglich möglich, Systeme durch externe Anstöße<br />

zu „irritieren“. Diese Störung versuchen Systeme intern zu verarbeiten, wobei es<br />

auch zu unerwarteten Umstrukturierungen kommen kann. Mit Hilfe <strong>der</strong> Systemtheorie<br />

lässt sich also auch die Stabilität <strong>der</strong> „Cop Culture“ innerhalb <strong>der</strong> Organisation<br />

<strong>Polizei</strong> erklären:<br />

„Systeme sind reflexiv o<strong>der</strong> selbstreferentiell; sie beobachten sich fortwährend<br />

selbst <strong>und</strong> haben zahlreiche Verfahren <strong>und</strong> Institutionen für diese Selbst-<br />

Beobachtung ausgebildet. Information ist nur das, was von diesen Einrichtungen<br />

(<strong>und</strong> nicht etwa: von Dritten o<strong>der</strong> Experten) als Unterschied erkannt <strong>und</strong> prozessiert<br />

werden kann. Deshalb beginnt Systementwicklung schon bei <strong>der</strong> Kodierung<br />

von Unterscheidungen. Organisationen ‚sehen‘ nicht, was sie – aufgr<strong>und</strong> ihrer eingebauten<br />

Informationsverarbeitungs-Programme – nicht sehen können. Deshalb<br />

spielt die Verän<strong>der</strong>ung dieser Programme (Deutero-lernen, double loop learning)<br />

eine so ausschlaggebende Rolle <strong>und</strong> darum ist die Kommunikation über die<br />

Kommunikation so relevant.“ (Neuberger 1994, S. 266)<br />

Eine Verän<strong>der</strong>ung dieser – im Rahmen <strong>der</strong> „Cop Culture“ fest verankerten – Programme<br />

zur Informationsverarbeitung, lässt sich nicht mit administrativen Mitteln<br />

auf <strong>der</strong> formal-strukturellen Ebene erreichen, son<strong>der</strong>n sie erfor<strong>der</strong>t eine tief greifende<br />

Verhaltensän<strong>der</strong>ung bei allen Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Organisation <strong>Polizei</strong>. Dazu<br />

bietet die Integrierte <strong>Fortbildung</strong> aus mehreren Gründen den geeigneten Rahmen.<br />

Wenn auch das Lernen <strong>der</strong> Organisation nur über das Lernen des Einzelnen erfolgen<br />

kann, so kann die Form, in <strong>der</strong> diese individuellen Lernprozesse eingebettet<br />

sind, durchaus das Lernen in Gruppen sein. Das Lernen in <strong>der</strong> Gruppe kann zu<br />

größeren Erkenntnissen führen als das singuläre Lernen. In diesem Sinne wurden<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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