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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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interessant, da in beiden B<strong>und</strong>eslän<strong>der</strong>n im Wesentlichen nach dem gleichen Pro-<br />

gramm gearbeitet wird. In <strong>der</strong> ersten Evaluierung (vgl. Holling, Schmale, Brummel<br />

1991) wurde im Rahmen eines Simulationsexperiments ermittelt, inwieweit die in<br />

einem IF-Wochenseminar vermittelten Verhaltensweisen in fünf realitätsnahen<br />

Rollenspielen Anwendung fanden. Diese Rollenspiele wurden von 24 trainierten<br />

<strong>und</strong> 28 nicht trainierten Beamten durchgeführt, die aus dem Land Nie<strong>der</strong>sachsen<br />

ausgewählt worden waren. Die Ergebnisse <strong>der</strong> ersten Messung ergaben hinsicht-<br />

lich <strong>der</strong> meisten vermittelten Trainingsinhalte bedeutsame Unterschiede zuguns-<br />

ten <strong>der</strong> trainierten Beamten. Diese Unterschiede konzentrierten sich jedoch vor-<br />

wiegend auf die im Training behandelte Situation „Familienstreit”. Bei den übrigen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e bei den komplexeren Situationen, waren die Trainingseffekte bedeutend<br />

schwächer ausgeprägt. Unmittelbar nach <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong><br />

<strong>Fortbildung</strong> erfolgte also nur ein geringer Transfer <strong>der</strong> Seminarinhalte auf nicht<br />

trainierte Situationen.<br />

Mit <strong>der</strong> zweiten Evaluierung, die ca. ein Jahr nach <strong>der</strong> ersten Messung stattfand,<br />

sollte festgestellt werden, ob sich die Trainingseffekte im Laufe <strong>der</strong> Zeit stabilisiert<br />

hatten <strong>und</strong> auch auf an<strong>der</strong>e - nicht unmittelbar trainierte - Situationen übertragen<br />

werden konnten. In dieser Evaluierung zeigten sich hinsichtlich aller vermittelten<br />

Trainingsinhalte wesentlich höhere Unterschiede zwischen trainierten <strong>und</strong> nicht<br />

trainierten <strong>Polizei</strong>beamten als bei <strong>der</strong> ersten Evaluierung. Auch diesmal waren die<br />

Trainingseffekte bei dem im IF-Seminar konkret trainierten Rollenspiel „Familienstreit”<br />

am höchsten. Im Gegensatz zur ersten Evaluierung traten jedoch auch in<br />

den drei an<strong>der</strong>en Rollenspielen sehr hohe Differenzen zugunsten <strong>der</strong> trainierten<br />

Beamten auf. <strong>Polizei</strong>beamte aus Nordrhein-Westfahlen, die bereits mehrfach an<br />

IF-Trainings teilgenommen hatten, schnitten besser ab, als die nur einmal trainierten<br />

Beamten aus Nie<strong>der</strong>sachsen.<br />

Die beiden Evaluierungen wiesen nach, dass die Wochenseminare <strong>der</strong> <strong>Integrierten</strong><br />

<strong>Fortbildung</strong> nicht nur zu kurzfristigen, son<strong>der</strong>n auch zu langfristigen Effekten<br />

führen, dass die Stärke <strong>der</strong> Trainingseffekte im Laufe <strong>der</strong> Zeit zunimmt <strong>und</strong> die<br />

Trainingsinhalte generalisiert werden, dass die Trainingseffekte sehr stark sind<br />

<strong>und</strong> eine mehrmalige Teilnahme an <strong>der</strong> IF zu stärkeren Trainingseffekten als ein<br />

einmaliges Training führt. (HLPS "Carl Severing" 1994, S. 2 ff.)<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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