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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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[...] reagieren. Angstvermin<strong>der</strong>ung einerseits <strong>und</strong> Anpassung von Lernmethoden<br />

an verschieden ängstliche Lerner an<strong>der</strong>erseits sollten nicht als sich gegenseitig<br />

ausschließende Vorgehensweisen angesehen werden. Vielmehr sollte man in Abhängigkeit<br />

von dem situativen Kontext beide Vorgehensweisen auf ihre Angemes-<br />

senheit <strong>und</strong> Realisierungschance überprüfen.“ (Schwarzer 1986, S. 53)<br />

Sollten sich bei einem Seminarteilnehmer Symptome von Angst bemerkbar machen,<br />

so wird dieser in den seltensten Fällen bereit sein, diese Angst auch zuzugeben,<br />

son<strong>der</strong>n er wird Vorwände finden, um den Angst machenden Situationen<br />

ausweichen zu können. Der Trainer hat hier nur die Möglichkeit, sein Training so<br />

zu strukturieren, dass diese Ängste schrittweise abgebaut werden. Er kann durch<br />

Fragen erk<strong>und</strong>en, vor welchem Trainingsinhalt <strong>der</strong> Beamte Angst hat, ohne jedoch<br />

das Wort „Angst“ zu erwähnen. Der Angst auslösende Faktor kann dann meist<br />

beseitigt werden. So kann ein Beamter, <strong>der</strong> offensichtlich Angst hat, sich vor seinen<br />

eigenen Kollegen o<strong>der</strong> seinem Vorgesetzten zu blamieren, in eine an<strong>der</strong>e<br />

Gruppe eingeteilt werden. Es kann aber auch versucht werden, ihm klar zu machen,<br />

dass sich bei dem Training niemand blamieren wird, son<strong>der</strong>n alle nur gewinnen<br />

<strong>und</strong> auch aus Fehlern lernen können. Ein Kriminalbeamter, <strong>der</strong> Angst hat,<br />

sich bei einer Verkehrskontrolle bloßzustellen, kann beim ersten Rollenspiel als<br />

Beobachter eingeteilt werden. Man kann ihm aber auch die Möglichkeit geben, die<br />

rechtlichen Gr<strong>und</strong>lagen <strong>der</strong> zu trainierenden Situation zu erläutern, <strong>und</strong> somit seine<br />

Stärken zu demonstrieren. Das kann seine Angst, vor <strong>der</strong> Gruppe auch<br />

Schwächen zu offenbaren, min<strong>der</strong>n. Entscheidend ist, dass je<strong>der</strong> Seminarteilnehmer<br />

individuell betrachtet <strong>und</strong> für jede Situation eine spezielle Lösung gef<strong>und</strong>en<br />

werden muss.<br />

Als ängstlich erkannte Seminarteilnehmer sollten durch die Trainer beson<strong>der</strong>s auf<br />

die bevorstehenden Trainingssequenzen vorbereitet werden. Diese Teilnehmer<br />

müssen schrittweise an die Trainingssequenzen herangeführt werden. So kann<br />

die Angst vor einem Rollenspiel, das mit Video aufgezeichnet werden soll, genommen<br />

werden, indem <strong>der</strong> Seminarteilnehmer zuerst die Möglichkeit erhält, eine<br />

einfache Sequenz zu trainieren, die nicht auf Video aufgenommen wird.<br />

Auf das Rollenspiel selbst kann nicht verzichtet werden, da dieses notwendig ist,<br />

um die <strong>Polizei</strong>beamten darauf vorzubereiten, Ängste in realen polizeilichen<br />

Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf<br />

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