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Möglichkeiten und Grenzen der Integrierten Fortbildung der Polizei ...

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Diese bedient sich fünf Stufen, die sich sehr gut im IF-Seminar umsetzen lassen:<br />

1. Zielintervention: Zu Beginn des Seminars- nach einem „Warming up” - steckt<br />

<strong>der</strong> Trainer den groben Rahmen des Themas ab. Dieser Rahmen muss dem Leit-<br />

thema des Seminars entsprechen <strong>und</strong> ist so zu wählen, dass er die Erfahrungen<br />

möglichst vieler Teilnehmer umfasst. Um die konkreten Ziele des IF-Seminars im<br />

Rahmen des vorgegebenen Themas festlegen zu können, muss <strong>der</strong> Trainer als<br />

nächstes die Defizite <strong>und</strong> den Trainingbedarf <strong>der</strong> Gruppe ermitteln. Hier bieten<br />

sich kleine „Test-Rollenspiele” – passend zum Seminarthema – an. Dazu können<br />

die Seminarteilnehmer aufgefor<strong>der</strong>t werden, einen “ganz normalen” Einsatz zum<br />

Seminarthema zu schil<strong>der</strong>n. Diese Situation wird dann von einigen <strong>der</strong> Seminar-<br />

teilnehmer nachgestellt. Die “Testrollenspiele” sollen einerseits die Angst vor dem<br />

Agieren vor <strong>der</strong> Gruppe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Videokamera nehmen, an<strong>der</strong>erseits auch den<br />

Trainern <strong>und</strong> den Teilnehmern selbst Schwachpunkte beim Lösen einer Schlüs-<br />

selsituation deutlich machen. Der Trainer muss dabei sein gr<strong>und</strong>legendes Semi-<br />

narziel im Auge behalten, das immer eine Verhaltensän<strong>der</strong>ung in einem bestimm-<br />

ten Bereich umfasst. Dieses Ziel kann aber niemals in <strong>der</strong> Übertragung seiner ei-<br />

genen Einstellungen auf die Seminarteilnehmer bestehen. Die Gestaltung des<br />

„Testrollenspiels” hat immer nur anregenden Charakter <strong>und</strong> gestaltet sich flexibel,<br />

passt sich also <strong>der</strong> jeweiligen Seminarsituation <strong>und</strong> den <strong>Möglichkeiten</strong> <strong>der</strong> Semi-<br />

nargruppe an. (vgl. Wyrwa 1996, S. 200) Das Testrollenspiel ist so zu gestalten,<br />

dass die Seminarteilnehmer in seinem Verlauf ihre eigenen Defizite erkennen <strong>und</strong><br />

formulieren können <strong>und</strong> den Willen entwickeln, diese Defizite zu überwinden <strong>und</strong><br />

sich selbst als “Experten” zur Überwindung dieser Defizite ins Seminar einzubrin-<br />

gen. Somit werden bereits im Testrollenspiel die wichtigsten Voraussetzungen für<br />

eine erfolgreiche Verhaltensän<strong>der</strong>ung im IF-Seminar gelegt.<br />

2. Problemintervention: Hier lässt sich <strong>der</strong> Trainer selbst erlebte Sachverhalte<br />

von den Teilnehmern schil<strong>der</strong>n. Dabei muss er den hohen Stellenwert <strong>der</strong> eigenen<br />

Erfahrung jedes Seminarteilnehmers berücksichtigen. Der Trainer muss auch wis-<br />

sen, dass die Bedeutung dieser Erfahrung von niemandem selbst hinterfragt wer-<br />

den kann, son<strong>der</strong>n in unbewussten Hirnregionen verborgen bleibt. Er muss davon<br />

ausgehen, dass die Seminarteilnehmer an<strong>der</strong>e Erfahrungen haben, als er selbst<br />

<strong>und</strong> die an<strong>der</strong>en Personen, die an <strong>der</strong> Ausarbeitung des Trainingsprogramms be-<br />

teiligt waren. Daraus ergibt sich, dass <strong>der</strong> Trainer zuerst die Erfahrung seiner Se-<br />

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Online im Internet: http://www.die-bonn.de/doks/mussik0501.pdf

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